Frühlingsgefühle in Corona-Zeiten: Warum jetzt Disziplin wichtig ist

3.4.2020, 16:40 Uhr
Manche machen's richtig: Abstand halten, maximal zu zweit unterwegs - dann kann, darf und soll man die Sonne genießen.

© Roland Weihrauch, dpa Manche machen's richtig: Abstand halten, maximal zu zweit unterwegs - dann kann, darf und soll man die Sonne genießen.

Vor allem am Sonntag, sagt der Wetterbericht, wird's so richtig schön: Sonne, milde Temperaturen: Frühlingsgefühle!

Sind die erlaubt in Corona-Zeiten? Selbstverständlich, unbedingt: Frische Luft tut gut, Sonnenschein auch - und zwar Körper und Seele. Nichts spricht dagegen, dies zu genießen. Mit einem Zusatz: Wenn sich alle an die Regeln halten, die momentan und noch einige Zeit gelten. Und die offenbar helfen, dass wir die Krise einigermaßen glimpflich überstehen.

Denn die neuesten Zahlen geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus: Die Infektionsrate sinkt, die Ausbreitung des Virus hält zwar an, aber sie verlangsamt sich. Und die Experten gehen davon aus, dass dies mit den radikalen Schritten zu tun hat, die unser Leben momentan so massiv verändern. Die Parole "Abstand halten" zeigt Wirkung - und sie rettet aller Wahrscheinlichkeit nach tatsächlich Leben.

Mit Verspätung und mit politischen Hakeleien zwischen Ministerpräsidenten, dann aber doch entschlossen hat das Land jenen wirtschaftlich folgenschweren Stillstand eingeleitet, der nun ziemlich exakt den gewünschten Effekt erzielt: eben die Verlangsamung der Corona-Kurve und damit auch die Reduzierung von Todesfällen. Damit wir in Deutschland hoffentlich nicht erleben müssen, was Italien, Spanien oder nun auch die USA durchmachen: überfüllte Kliniken und Ärzte, die Patienten nicht mehr behandeln können.

Daher ist es zwingend und buchstäblich notwendig, weiter Disziplin zu halten: Wer alles tut, um die Ausbreitung des Virus zu vermeiden, der wendet und lindert damit tatsächlich Not. Ist es da wirklich zu viel verlangt, auf das Einhalten der Regeln zu achten?

Im Vergleich zu anderen Staaten ist unsere Situation noch einigermaßen glimpflich. Gewiss: Viele arbeiten am Anschlag - Mediziner, Pflegekräfte vor allem, die unseren Respekt und Dank verdienen. Noch mehr Menschen arbeiten reduziert. Und es gilt: Je besser uns das gesundheitliche Abschwächen der Krise durch Distanz gelingt, desto besser sind die Chancen, dass die Republik Corona auch wirtschaftlich übersteht. Zu hoffen ist, dass die größten Härten durch die riesigen Hilfsprogramme ausgeglichen werden können.


Corona-FAQ: Die Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Virus


Daher können wir durchaus getrost ins dritte Wochenende des Ausnahmezustands gehen. Und ja, auch ins Freie. Aber mit Respekt und Rücksicht, bitte. Und auch mit Zurückhaltung. Wer einen Balkon hat - und die Zahl der Wohnungen mit so einem Zimmer im Freien steigt zum Glück -, der kann die Sonne auch dort genießen und muss nicht unbedingt raus in den Wald, den Park oder den Wiesengrund. Da sollten vor allem diejenigen hin, die kleine, oft beengte Wohnungen haben.



Natürlich wächst bei vielen die Sehnsucht nach Treffen mit Freunden und Verwandten oder nach dem Biergarten. Geht momentan halt nicht, und das Warten erhöht vielleicht sogar die Vorfreude auf Zeiten, in denen Feiern und Feste wieder real stattfinden können statt rein virtuell, im Netz.

Was dort, im Internet, aktuell alles zu erleben ist, das zeigt, wie erfindungsreich Menschen sind. Und auch, wie stark der Wunsch nach Nähe trotz Distanz, nach Austausch und Wärme ist. Per Skype, Whatsapp, Streaming oder auch übers gute alte Telefon kommen sich Menschen nahe, die sich räumlich fern sind. Eine schöne Erfahrung.

In diesem Sinne: Allen ein schönes, möglichst gesundes Wochenende - mit gebührendem Abstand!

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