Abstandspflicht: Bekommen Wirte mehr Platz im Freien?

6.5.2020, 06:00 Uhr
Abstandspflicht: Bekommen Wirte mehr Platz im Freien?

© Foto: Daniel Karmann/dpa

Draußen ist das Ansteckungsrisiko am geringsten, sagte Ministerpräsident Markus Söder am Dienstagmittag, als er Lockerungen in vielen Bereichen ankündigte. Deshalb soll zunächst die Bewirtung in Biergärten und anderen Außenbereichen der Gastronomie wieder möglich sein, unter Einhaltung strenger Hygiene- und Abstandskonzepte und vorerst bis 20 Uhr. Am 25. Mai können Speiselokale ihre Innenräume bis 22 Uhr öffnen, ebenfalls mit klaren Vorgaben.

Dass es hier um einen Sektor mit großer gesellschaftlicher Bedeutung gehe, betonte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW). Die Gastronomie sei "systemrelevant fürs soziale Zusammenleben". Klar aber ist: Ohne ausreichend Abstand zum Nachbartisch wird es nicht gehen. Aiwanger appellierte daher an die Städte, Lokalen etwas mehr Stellfläche zu geben, auch um die längere Schließung der Innenräume abzufedern.

Wie realistisch ist das in Fürth, wo sich der Streit um die Gustavstraße endlich ein wenig beruhigt hat? "Beim Felsenkeller tun wir uns sicher leichter, die eine oder andere Bank mehr hinzustellen", sagt Oberbürgermeister Thomas Jung auf Nachfrage. In der Gustavstraße sei die Sache nicht so einfach. Aiwangers Bitte ändere ja nicht die Rechtslage.

Allerdings bedeute mehr Platz nicht zwangsläufig mehr Lärm, so Jung, da die Gäste weniger dicht beieinander sitzen können. Die Fachleute der Stadt werden prüfen, was möglich ist: "Wo es Spielräume gibt, wollen wir den Gastronomen natürlich helfen." Wie berichtet, erlässt ihnen das Rathaus heuer schon die Sondernutzungsgebühren für Außenflächen.


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Dass bereits ab heute Spielplätze wieder offen sind, ist für Jung "die schönste Nachricht". Dies und weitere Lockerungen hatte er am Montag gefordert. Söders Fahrplan habe nun seine volle Zustimmung, Bayern mache damit "einen großen Schritt".

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