"Sicherer Weg in den Urlaub"

Appell aus dem Fürther Impfzentrum: "Bitte lasst euch boostern"

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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1.4.2022, 10:15 Uhr
Eine große Lücke: Noch immer sind viele Menschen, die zweifach geimpft sind, nicht geboostert.

© Foto: Hans-Joachim Winckler Eine große Lücke: Noch immer sind viele Menschen, die zweifach geimpft sind, nicht geboostert.

Rund 482.000 Impfungen haben das Impfzentrum und die Arztpraxen in Stadt und Landkreis Fürth seit dem Start der Impfkampagne im Dezember 2020 durchgeführt - seit kurzem steigt die Zahl kaum noch. Dr. Michael Hubmann, Ärztlicher Leiter des Fürther Impfzentrums, würde es sich anders wünschen. Er appelliert jetzt speziell an diejenigen, die noch keine Auffrischungsimpfung hatten: "Bitte, bitte, lasst euch boostern!"

Studien belegen, dass der Impfschutz mit der Zeit abnimmt, weil der durch die Impfung aufgebaute Antikörperspiegel wieder sinkt. Die Lücke zwischen den Zweifach- und den Dreifach-Geimpften sei leider noch groß, sagt Hubmann. In Stadt und Landkreis Fürth haben 71,2 Prozent der Bevölkerung die zweite Dosis bekommen. Geboostert sind 54,9 Prozent, obwohl die Ständige Impfkommission (Stiko) den Booster für alle ab 12 Jahren empfiehlt. Erwachsenen rät sie zur Auffrischung "mindestens drei Monate" nach Impfung Nummer zwei. Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren, die keine Vorerkrankungen haben, empfiehlt sie den Booster nach einem längeren Abstand von bis zu sechs Monaten. Bundesweit sind 71,1 Prozent der Bevölkerung zweifach und 58,2 Prozent dreifach immunisiert.

"Der sichere Weg in den Urlaub"

"Das Boostern ist das, was wir jetzt tun können", sagt Hubmann, um einen Schutz für weitere Corona-Wellen aufzubauen. Außerdem sei der "sichere Weg in den Urlaub". Bei Einreisen in EU-Länder gilt das Impfzertifikat ohne Auffrischung derzeit nur neun Monate lang (Minderjährige sind davon ausgenommen). Im Land selbst kann es zum Beispiel bei Restaurantbesuchen auch strengere Regelungen geben. In Deutschland gilt man aktuell mit zwei Impfdosen (oder einer durchgemachten Infektion und einer Dosis) noch bis 30. September als vollständig geimpft („grundimmunisiert“), dann ist eine Neuregegelung geplant.

Viele Menschen erleben bei den hohen Infektionszahlen derzeit, dass sie selbst oder Bekannte sich trotz des Boosters mit Corona infizieren. Die Impfung schütze aber weiterhin gut vor schweren Verläufen, erklärt Hubmann. Und er sagt: "Ein Geboosterter, der jetzt einen milden Verlauf hat, wird im Herbst überlegen sein." Wenn womöglich eine neue Corona-Welle kommt.

Die Infektion sorgt bei Geboosterten für eine breitere Immunantwort. Diejenigen aber, die nicht geimpft sind, werde Omikron allein nicht vor anderen Varianten schützen, erklärt Hubmann. Er warnt davor, Corona zu unterschätzen. Zuletzt gab es bundesweit wieder täglich mehr als 300 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.

Nur bis Ende April in der Rosenstraße

Das Impfzentrum muss ab Ende April die Räume in der Rosenstraße verlassen. Die Teams werden dann an den anderen etablierten Standorten weiterimpfen: in der früheren Tally-Weijl-Filiale in der Fürther Fußgängerzone, im Einkaufszentrum "Flair – dort wird man Mitte April die Ladenfläche beziehen, die bis vor kurzem der Kindermodeladen "Blond" belegte –, im Steiner "Forum" und im Bürgerhaus Langenzenn.

Außerdem wird der Impfbus weiter unterwegs sein. Seine nächsten Stationen: Höhbuck/Cadolzburg (1./ 2.4.), LAC Quelle/Fürth (4./5.4.), Hans-Böckler-Schule/Fürth (6./7.4.), Bibertbad (8./9.4.), Herrnstraße 87/Fürth (11./12.4.) und Festplatz Seukendorf ( 13./14.4.), jeweils von 12 bis 18.30 Uhr.

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