Auch in Fürth: Ansturm aufs Kurzarbeitergeld

1.4.2020, 06:00 Uhr

Die Zahl der Fürther ohne Job ist im März leicht gesunken. Wie so oft in diesem Monat. Experten sprechen in diesem Fall gern von einer Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt. So auch jetzt, doch diesmal weist die Arbeitsagentur mitten in der Corona-Pandemie darauf hin, dass ihr Bericht für März im Grunde schon mit seinem Erscheinen am Dienstag keine Aussagekraft mehr hat.

Denn: Der Stichtag für die dargestellten Zahlen lag – auch das ist üblich – in der Monatsmitte, genau genommen am 12. März, und damit kurz vor dem Ausbruch der Corona-Krise. Seitdem haben die Maßnahmen der Regierung zum Schutz der Bevölkerung die Wirtschaft schwer getroffen, auch in der Agentur überschlagen sich die Ereignisse.

"Was wir gerade erleben, ist gewaltig", sagt Jürgen Wursthorn auf FN-Anfrage. Der Pressesprecher meint damit den Andrang auf das Kurzarbeitergeld, das der Staat gebeutelten Unternehmen gewährt: "Wir haben jetzt schon ein Vielfaches der Anzeigen, die wir sonst im ganzen Jahr bekommen." Es sei "heftiger" als in der Finanzkrise, weil diesmal alle Branchen betroffen seien.

Das Kurzarbeitergeld gilt als wichtiger Baustein, um die Krise zu bewältigen. Es soll verhindern, dass Menschen in die Arbeitslosigkeit rutschen. Dass so es viele Unternehmen jetzt in Anspruch nehmen, sieht die Agentur daher positiv.

Prognosen sind schwierig 

Wursthorn schätzt, dass im Agenturbezirk Fürth, zu dem neben Stadt und Landkreis Fürth auch die Stadt Erlangen sowie die Kreise Erlangen-Höchstadt und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim zählen, bereits rund 2700 Unternehmen Kurzarbeit angezeigt haben. Alles lasse sich damit aber nicht auffangen. Laut Wursthorn melden sich in diesen Tagen spürbar mehr Menschen arbeitslos. Zahlen könne man erst im April vorlegen, Prognosen seien schwer zu treffen. Die entscheidende Frage ist ihm zufolge, wann der "Shutdown" aufgehoben werde.

Sollte dies Ende April, Anfang Mai geschehen, rechnet das IAB-Institut der Agentur damit, dass die Wirtschaft weitere sechs Wochen benötige, um auf Normalbetrieb zu kommen. In dem Fall geht das IAB davon aus, dass die Arbeitslosenzahlen bundesweit um vier Prozent nach oben gehen. Das hieße für Fürth: Die Quote würde von 4,9 auf 5,5 Prozent steigen. Wursthorn: "Das wäre noch weit entfernt von der Katastrophe." Auch dank der Kurzarbeit.


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