Betreten verboten: Eisdecke des Fürther Stadtparkweihers ist zu dünn

12.2.2021, 17:25 Uhr
Auf den Weihern hat sich eine feine, aber noch nicht tragende Eisdecke gebildet.

© Hans-Joachim Winckler Auf den Weihern hat sich eine feine, aber noch nicht tragende Eisdecke gebildet.

Kinder, die sich juchzend einen Rodelberg hinabstürzen, und Spaziergänger, die staunend durch die weiße Winterpracht wandeln: Das dicke Schneepolster, das seit Montagnacht die Welt verhüllt, hat bei vielen Menschen in der oftmals tristen Corona-Zeit für eine willkommene Abwechslung gesorgt. Aber der Schnee bringt auch einige Risiken mit sich.

So warnte die bayerische Forstministerin Michaela Kaniber unlängst davor, sich im Wald aufzuhalten und riet, generell unter Bäumen höchste Vorsicht walten zu lassen. Denn wegen der Schneelast könnten leicht Äste abbrechen oder gar ganze Bäume umstürzen.

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Ganz so dramatisch sieht die Lage im Stadtwald derzeit nicht aus. "Es ist nicht so schlimm wie Ende Februar im vergangenen Jahr", sagt Stadtförster Martin Straußberger. Damals war in kurzer Zeit viel sehr nasser, schwerer Schnee gefallen, unter dem etliche Bäume kapituliert haben.


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Etwas weniger Gewicht brachte der Schnee diesmal mit, weshalb in der Nacht zum Montag lediglich ein paar Äste abgebrochen sind. Die Hauptwege im Stadtwald haben Straußberger und seine Kollegen daraufhin kontrolliert und für sicher befunden.

Betreten verboten: Eisdecke des Fürther Stadtparkweihers ist zu dünn

© Foto: Wolfgang Händel

Etwas anders sieht es zurzeit bei den Waldarbeiten aus. Der gefrorene Boden sorgt zwar dafür, dass die Maschinen keine Schäden zurücklassen, größere Bäume voller Schnee bleiben zurzeit allerdings öfter einmal stehen. Der Grund: Wegen der Last, die sie tragen, lässt sich schwerer vorhersagen, in welche Richtung sie fallen.

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Ähnlich ist die aktuelle Lage in den Wäldern im Landkreis. Auch hier droht kaum Gefahr, wie Raymund Filmer sagt. Der Förster, der beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für den nördlichen Landkreis zuständig ist, geht gerade mit besonders viel Freude durch den Wald und genießt das Naturschauspiel.

Spaziergänger, die es ihm gleich tun, bittet er allerdings darum, die Hauptrouten nicht zu verlassen, um keine Rehe aufzuschrecken. Eine Flucht raube ihnen jetzt viel Energie, was angesichts der Kälte kritisch für die Tiere werden könnte.


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Schwierig ist es derzeit auch für Greifvögel und Eulen. "Sie finden unter der Schneedecke keine Mäuse mehr", sagt Straußberger, der sich deshalb wünschen würde, dass die Bauern auf dem Land ihre Scheunentore offen lassen. Zumindest Eulen und Käuze könnten dort hineinfliegen und Nahrung finden.

Sportliche Abwechslung ermöglicht der Schnee derweil in der Stadt – etwa auf dem Rodelhang hinter dem Babylon-Kino. Gespurt ist auch wieder eine Loipe im Wiesengrund. Sie führt zwischen dem Bremenstaller Weiher unterhalb der Vacher Straße und der Kapellenruh.

Schlittschuhlaufen: Die Eisdecke ist nicht dick genug

Wer allerdings darauf hofft, bald auf dem Stadtparkweiher Schlittschuh laufen zu können, den muss Birgit Auerswald vom Grünflächenamt enttäuschen. Sie rechnet nicht damit, dass das Eis die nötige Dicke von zehn Zentimetern noch erreicht.


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Die Schneedecke auf dem Eis isoliere so gut, dass die Schicht kaum anwachse – trotz zweistelliger Minustemperaturen in der Nacht. Komme dann, wie für die nächsten Tage vorhergesagt, die Sonne hervor, tue diese, da sie im Februar bereits recht hoch steht, ein Übriges. Betreten sollte man den Weiher auf keinen Fall; erst kürzlich brach ein Mädchen in Erlangen in einen Teich ein und musste gerettet werden.

Auch am Main-Donau-Kanal ist Vorsicht geboten. Dort ist die Eisschicht ebenfalls trügerisch, das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt warnt.

Glatteis durch defektes Wasserrohr

Abgebrochen ist dagegen in der Nacht zum Montag ein größerer Ast eines Baumes im Stadtpark, der unweit der Auferstehungskirche auf den Gehweg der Nürnberger Straße krachte. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden.

Auch das Leck eines Entwässerungsrohrs an der Kanalbrücke über der Obermichelbacher Straße bei Vach brachte niemanden ins Rutschen, auch wenn sich auf dem Gehsteig und der Fahrbahn unter der Unterführung schon gefährliche Eisplatten gebildet hatten. In der Nacht zum Dienstag war diese Gefahrenstelle gemeldet und die Obermichelbacher Straße daraufhin vom Straßenverkehrsamt gesperrt worden.

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