Corona-Hilfe: Kitas und Heime buchen Fürther Künstler

9.12.2020, 11:00 Uhr
Corona-Hilfe: Kitas und Heime buchen Fürther Künstler

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Kein Ochs und Esel auf der Bühne, die Schneekönigin im Stadttheater vorerst auf Eis gelegt, und auch in den Seniorenheimen schaut gerade keiner vorbei, um besinnliche Geschichten im Advent zu erzählen. Der Lockdown light trifft Kulturschaffende und Publikum besonders in der Vorweihnachtszeit gleichermaßen hart.


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Bereits im Frühjahr, als coronabedingt die Theater und Veranstaltungssäle zum ersten Mal schließen musste, hatte das Kulturamt die Idee, ein Programm aufzulegen, um während der Kontaktbeschränkungen Menschen in gemeinnützigen Fürther Einrichtungen – in Seniorenheimen, Behindertenwerkstätten oder Kindergärten – kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.

Spendeten für den Fonds Kultur.Sozial (von links): Christian Maihöfner, Volker Panier (beide Rotrayclub Fürth), Udo Schick (United Kiltrunners) und Kulturreferentin Elisabeth Reichert

Spendeten für den Fonds Kultur.Sozial (von links): Christian Maihöfner, Volker Panier (beide Rotrayclub Fürth), Udo Schick (United Kiltrunners) und Kulturreferentin Elisabeth Reichert

Möglich ist dabei vieles: kleine Konzerte, Artistik, Clownerie, Kindertheater oder Lesungen. Schließlich liegt beim Kulturamt eine lange Liste mit Künstlerinnen und Künstlern, die sich über jede Auftrittsmöglichkeit in dieser sehr schwierigen Zeit freuen.

Insgesamt 6000 Euro hat das Kulturamt in den "Fonds Kultur.Sozial" gesteckt. Gespeist wurde er unter anderem von Eintrittsgeldern, die nach der Absage von Veranstaltungen nicht zurückverlangt wurden. "Es gibt Menschen, die haben Geburtstage gefeiert und für den Fonds gespendet", berichtet Kulturamtsleiterin Gerti Köhn.

Nun kamen weitere Spenden vom Rotary Club Fürth (2000 Euro) und von den United Kiltrunners (1000 Euro) hinzu. Der Topf, so Köhn, sei zwar gut gefüllt, um allerdings weitere Auftritte in der Adventszeit zu ermöglichen, fehlten noch etwa 3000 Euro. Die Nachfrage in sozialen Einrichtungen und in Kindertagesstätten sei hoch.


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In den Genuss einer geförderten Vorführung können ausschließlich gemeinnützige Einrichtungen kommen. Die Eigenbeteiligung liegt bei 100 Euro. Um die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten, finden viele Angebote im Freien statt.

Die Kälte mache der klassischen Musik zwar Probleme, aber auch so sei das Angebot vielfältig und decke alle Sparten ab: Neben Feuerkünstlern von Un Poco Loco zählen etwa das Theater Kuckucksheim, das Kindertheater Morgenroth & Schwester, Performances mit Anne Devries und Lesungen mit Thomas Herr dazu. Nicht nur die Dambacher Werkstätten der Lebenshilfe haben bereits Auftritte gebucht – auch zahlreiche Kindertagesstätten nahmen das Angebot schon in Anspruch.

Kulturreferentin Elisabeth Reichert kann sich gut vorstellen, es im kommenden Jahr fortzuführen. "Deswegen brauchen wir weitere Unterstützerinnen und Unterstützer." Die Idee stamme zwar aus der Pandemie, aber sie sei unabhängig davon eine Bereicherung für die Stadt.

Anfragen zu Auftritten oder zu Spendenmöglichkeiten beantwortet das Kulturamt unter der Telefonnummer (09 11) 9 74 16 81.