EM-Umfrage

Fürther Promis fiebern EM-Start entgegen: "Deutschland könnte weit kommen"

11.6.2021, 06:00 Uhr
Fürther Promis fiebern EM-Start entgegen:

© Foto: Maxx-Studio/Shutterstock.com

VOLKER HEIẞMANN, Comödien-Chef und Vizepräsident der SpVgg:

Vorfreude Ich freue mich ja zurzeit eigentlich über alles. Über den wieder eröffneten Biergarten oder das Angebot, wieder ins Theater gehen zu dürfen. Also freue ich mich auch über spannende Spiele, die ich lieber mit vielen Menschen zusammen anschauen würde, als wieder alleine zuhause vor dem Fernseher. Leider ist unser Fußballbiergarten auf der Fürther Freiheit erst ab dem Viertelfinale möglich, also freue ich mich auf ein Weiterkommen in der Vorrunde und einen glücklichen Sieg im Achtelfinale. Und ab dann kennt meine Freude keine Grenzen mehr.

Erwartungen Nachdem unser Kleeblatt ja gezeigt hat, wie man siegen und seine Ziele erreichen kann, bin ich vorsichtig optimistisch. Da die Nationalmannschaft in Herzogenaurach trainiert, würde ich ein Treffen mit Stefan Leitl und unserer Mannschaft vorschlagen. Ich glaube, von der Fürthern könnten Jogi und Co. sich einiges in Sachen Teamgeist abschauen. Wenn das dann übernommen wird, ist das Halbfinale fast schon sicher!

Favorit Natürlich Deutschland, obwohl man auch mit Frankreich oder Belgien rechnen muss. Dänemark, England, Finnland und Italien darf man nicht unterschätzen, obwohl die Kroaten, Holland, Slowakei und Nordmazedonien uns ebenfalls überraschen könnten, wenn nicht Österreich, Polen, Portugal oder Russland sich positionieren und auf der Zielgeraden von Schottland, Schweden, Schweiz oder Spanien überholt werden und dann am Ende doch Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn oder Wales die Nase vorn haben. Aber sicher ist, dass eine der Mannschaften Europameister wird – also Deutschland!

VALERIE MÜNDERLEIN, Torhüterin und Spielführerin der 1. Frauenfußballmannschaft der Spielvereinigung:

Vorfreude Ich freue mich darauf, hoffentlich gute Spiele zu sehen. Wenn man sich aber die Mannschaften so anschaut, dann kann man davon ausgehen, dass man das auch geboten bekommt.

Erwartungen Von der DFB-Elf erwarte ich, dass die Mannschaft alles gibt. Ich rechne schon damit, dass sie mindestens das Viertel- oder Halbfinale erreichen wird. Aber es gibt natürlich sehr starke Gegner wie Frankreich oder Portugal, die auch meine Favoriten sind.

Favorit Wenn ich mich auf eine dieser beiden Mannschaften festlegen müsste, würde ich Frankreich als Europameister tippen.

STEFAN LEITL, Trainer der SpVgg Greuther Fürth:

Vorfreude Ich freue mich auf das Turnier und hoffe, dass das für den ganzen Fußball auch eine Aufbruchstimmung auslöst, jetzt, wo endlich wieder Fans in den Stadien dabei sein können.

Erwartungen Das deutsche Team darf sich ruhig an der U 21 orientieren, die ja schon gezeigt hat, wie man so ein Turnier meistert, insbesondere auch mit unseren drei Fürther Jungs.

Favorit Ich kann mir durchaus einen deutschen Doppel-Europameistertitel in diesem Jahr vorstellen.

MAIKE MÜLLER-KLIER, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle in Fürth:

Vorfreude Die ist jetzt absolut da. Beschleunigt wurde sie durch die kürzlich wiedergewonnenen kleinen Freiheiten. Die EM alleine mit der Familie zu gucken ist okay, aber wenn man ein paar Freunde dazu einladen kann, ist das schon schöner. Aber auch auf fußballerischer Seite gab es ja einige Ereignisse, die mich auf Wolke sieben schweben lassen: Der Aufstieg der Spielvereinigung natürlich, der EM-Titel der U 21, an dem auch Fürther Spieler beteiligt waren, und der 7:1-Erfolg der Nationalmannschaft in der Vorbereitung gegen Lettland. Das hat schon gut getan.

Erwartungen Das deutsche Team ist immer eine Wundertüte und eine klassische Turniermannschaft, die sich oft noch enorm steigern kann. Aber diesmal gilt es, eine schwere Gruppe zu überstehen mit dem amtierenden Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal. Ich glaube aber, dass das letzte Turnier unter Bundestrainer Jogi Löw und das Zurückholen einiger wichtiger Spieler der Mannschaft einen Schub verleihen werden. Deshalb könnte Deutschland durchaus weit kommen.

Favorit Die klare Rolle eines Favoriten sehe ich derzeit bei keiner Mannschaft. Frankreich könnte ganz vorn mit dabei sein, vielleicht aber auch Deutschland. Nicht vergessen sollte man, dass es bei so einem Turnier immer auch Überraschungskandidaten gibt. Weil meine Mutter Holländerin ist und ich dort auch noch Familie habe, schlägt mein Herz aber auch "oranje".

JULIAN PECHER, Stadionsprecher der Spielvereinigung und SPD-Stadtrat:

Vorfreude Als Stadionsprecher des Frankenmeisters gilt meine Vorfreude vor allem der kommenden 1. Bundesliga unserer Fürther Spielvereinigung. Die EM werde ich kaum verfolgen, auch wenn ich die europaweite Austragung des Turniers grundsätzlich sehr zu schätzen weiß. Allerdings ist diese EM mit insgesamt elf Spielorten in verschiedenen Ländern ein, meiner Meinung nach, falsches Signal in Zeiten einer Pandemie.

Des Weiteren halte ich die Entscheidungen über Austragungsorte, wie etwa den Ausschluss Dublins oder die Vergabe von vier Spielen nach Aserbaidschan, einem Land, in dem menschenrechtliche Missstände existieren, für äußerst fragwürdig.

Festhalten möchte ich, dass ich mich trotzdem auf Zuschauer und Zuschauerinnen in den EM-Stadien freue, da ich damit die Hoffnung verbinde, dass auch unser Ronhof bald wieder seine Tore für alle Fans öffnen kann.

Erwartungen Als Sportler bringt man natürlich den Ehrgeiz mit, ein Turnier gewinnen zu wollen. Letztendlich wird es auf die Mentalität und den Teamgeist ankommen und dahingehend hat die deutsche Mannschaft in den letzten Jahrzehnten einiges bewiesen.

Favorit Der deutschen Mannschaft traue ich einen Finaleinzug zu, wobei die Franzosen wohl der Favorit auf einen Turniersieg sind.

STEFANIE SCHARDIEN, Pfarrerin von St. Michael:

Vorfreude Anders als in den sonstigen EM- oder WM-Jahren, in denen ich den Spielen und der Atmosphäre in der Stadt immer entgegengefiebert habe, spüre ich in diesem Jahr erst jetzt ein klein wenig erste Vorfreude. Für mich standen und stehen – wenig überraschend – beruflich und familiär deutlich andere Dinge im Vordergrund. Und ich sage offen: Die Privilegien des Profi-Fußballs im vergangenen Jahr habe ich oft eher kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen. Aber ich merke, dass ich anfange, etwas mehr auf die Berichterstattung in den Medien zu achten. Ein Stückchen Rückkehr ins EM-Feeling.

Erwartungen Ich erwarte gar nicht viel. Natürlich Fairness, spannende Spiele, viele Tore. Aber es sind eher Hoffnungen, die ich für die EM hätte. Besonders hoffe ich zum Beispiel, dass der Fußball, das gemeinsame Mitfiebern und Feiern, wie es im Fürther Aufstiegskampf geklappt hat (aber gern bitte mit Abstand und Tests), in den gesellschaftlichen Spannungen und Spaltungen etwas Kitt werden könnte, der die Menschen einmal wieder freundlicher und fröhlicher miteinander und über anderes sprechen lässt.

Favorit Mein emotionaler Favorit wäre natürlich Deutschland. Ansonsten freue ich mich auch immer, wenn einmal nicht die "üblichen Verdächtigen" unter den Mannschaften weit kommen.

BIRGIT BAYER-TERSCH, CSU-Stadträtin:

Vorfreude Sie kommt zwar langsamer als sonst, ist aber gepusht worden durch den Aufstieg der Spielvereinigung. Man ist wieder näher am Fußball dran. Es ist ein super Gefühl, dass die EM stattfindet. Ich hoffe, dass es klappt, dass man die Spiele mit anderen Menschen zusammen ansehen kann. Ich verfolge solche Turniere gerne, meine Kinder haben immer beim SV Poppenreuth Fußball gespielt.

Erwartungen Der Bundestrainer hat jetzt wieder altbewährte Kräfte dazugeholt. Ich denke schon, dass das einen Antrieb gibt innerhalb der Mannschaft. Ich rechne mit einem erfolgreichen Bestehen innerhalb der Europameisterschaft.

Favorit Wenn die Deutschen das nachmachen, was die U 21-Mannschaft gemacht hat, wäre das stark. Aber Fußball ist eben Fußball, da spielt so viel Glück mit rein. Trotzdem: Die Deutschen haben gute Karten, ich bin überzeugt, die reißen etwas.

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