Kiloweise Urlaubsmünzen für die Lebenshilfe

13.9.2020, 21:00 Uhr
Kiloweise Urlaubsmünzen für die Lebenshilfe

© Foto: Armin Leberzammer

113 000 Euro in drei Jahrzehnten, das ist die stolze Bilanz, mit der Schrepf die Verantwortung nun an seine Nachfolger und Kollegen Iris Hanisch und Johannes Kreuzer weiterreicht. Und anders als bei Spenden per Scheck oder Überweisung hatte es der Träger des Inklusionspreises der Lebenshilfe Fürth all die Jahre mit handfestem Bargeld zu tun – gespendet von Kunden in entsprechenden Boxen in den Sparkassen-Filialen.


Lebenshilfe baut eine neue Förderstätte


 

Gute alte D-Mark

Logistisch am einfachsten sind dabei noch alte D-Mark-Münzen zu verarbeiten. Diese brachte Hans Schrepf per Motorrad zur Bundesbank-Filiale beim Nürnberger Hauptbahnhof. Alle anderen Devisen gilt es, im jeweiligen Heimatland zu konsumieren – oder von Dritten verbrauchen zu lassen – und den Gegenwert in Euro beziehungsweise bis 2002 in D-Mark den 18 Einrichtungen der Lebenshilfe zukommen zu lassen. "Nach Mallorca habe ich einmal über 15 Kilogramm Peseten mitgebracht", erzählt Hans Schrepf. Natürlich wurde er bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen damit sofort auffällig.

Was die spanischen Zollbeamten wirklich über den Gast aus Deutschland dachten, haben sie dann für sich behalten. Schrepf durfte natürlich trotzdem einreisen und brachte seine Peseten auch unter die Leute.

Nach diesem Prinzip funktioniert der Umtausch der Urlaubsmünzen bis heute. "Für alle anderen Münzen, die man nur schwer los wird, wie zum Beispiel kanadische Ein-Cent, habe ich dann immer noch einen Händler, der mir alles zu einem bestimmten Kilopreis abnimmt", sagt Schrepf.

Das Feld ist also bestellt für seine Nachfolger, Arbeit bleibt aber zur Genüge. Schließlich muss der Inhalt der Spendenbox ja auch immer sortiert werden, bevor er geschleppt werden kann. Oberbürgermeister und Lebenshilfe-Vorsitzender Thomas Jung dankte Hans Schrepf für dessen großen Fleiß und Beharrlichkeit. "Nebenbei einen sechsstelligen Betrag für gute Zwecke zu sammeln, das gelingt nur den Wenigsten."

 

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