Lockdown: Fürther Dekan sagt seine Gottesdienste ab

17.12.2020, 21:20 Uhr
Fürths katholischer Dekan André Hermany will im Lockdown lieber keine Gottesdienste anbieten.

© NN Fürths katholischer Dekan André Hermany will im Lockdown lieber keine Gottesdienste anbieten.

Im katholischen Dekanat in Fürth gehen die Meinungen darüber auseinander, ob während des Lockdowns Gottesdienste stattfinden sollen. Mit seinem Team hat Dekan André Hermany nun aus Sorge um die Gesundheit der Kirchgänger beschlossen, die Gottesdienste in St. Otto (Cadolzburg), St. Marien (Langenzenn) und St. Michael (Wilhermsdorf) - dort ist er Pfarrer - bis 11. Januar ausfallen zu lassen. Alle, die dafür bereits angemeldet waren, werden verständigt.


Kommentar: Sagt die Gottesdienste ab!


In den übrigen katholischen Gemeinden in Fürth und im Fürther Landkreis aber gibt es weiter Messen. In den vergangenen Wochen wurden überall kreative Konzepte entwickelt, um Weihnachtsgottesdienste zu ermöglichen. Jene, die erst um oder nach 21 Uhr geendet und somit mit der nächtlichen Ausgangssperre kollidiert hätten, werden jetzt vorverlegt. Hermany rät, sich über mögliche Änderungen bei der jeweiligen Pfarrei schlau zu machen.

In seinen Gemeinden sei er mit seinem Ruf nach einem "Lockdown aller Gottesdienste" zu 99 Prozent auf Zustimmung gestoßen, berichtet er. Die drei Kirchen werden über Weihnachten offen und geschmückt sein, Texte liegen aus, für alle, die hier ein wenig verweilen wollen. "Wir werden präsent sein", so Hermany, falls sich jemand ein Gespräch wünscht.

Evangelisches Dekanat prüft Konzepte

Das evangelische Dekanat überprüft aktuell die Schutzkonzepte für alle geplanten Gottesdienste. Es könnte noch zu Absagen kommen, heißt es, etwa dort, wo Zugänge zu Open-Air-Angeboten nicht gut beaufsichtigt werden können.


Ausgangssperre bleibt: Kampf um die Christmette war vergeblich


Alle Gläubigen, die Gottesdienste – ob innen oder im Freien – besuchen wollen, werden "dringend gebeten, sich anzumelden", sagt Sprecherin Christiane Lehner. Ein einheitliches Anmeldesystem gibt es nicht, jeder solle sich im Pfarramt, auf dessen Website oder im Schaukasten informieren.

Lehner empfiehlt, noch am Tag des Gottesdienstes zu schauen, ob kurzfristig etwas geändert werden musste. Christmetten, die am späteren Abend geplant waren, versuche man zu verschieben. Wer angemeldet war, werde verständigt. Unter www.fuerth-evangelisch.de gibt es zudem einen Überblick über Gottesdienst-Streams und Videoclips.