Auch ein Tempolimit kommt

Nach Chaosfahrt: Hardstraße bekommt Durchfahrtsverbot für lange Lkw

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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22.3.2022, 12:45 Uhr
Am 8. Februar hatte ein mit 26 Tonnen schweren Stahlteilen beladener Sattelzug die Fürther Hardstraße verwüstet. Der Fahrer war betrunken am Steuer gesessen.

© Oßwald, NEWS5 Am 8. Februar hatte ein mit 26 Tonnen schweren Stahlteilen beladener Sattelzug die Fürther Hardstraße verwüstet. Der Fahrer war betrunken am Steuer gesessen.

Der städtische Verkehrsausschuss hat sich nach dem schweren Lkw-Unfall Anfang Februar in der Hardstraße mit der Frage befasst, ob die Verkehrsführung dort geändert werden müsste. Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung hielt dies nach den Schreckensbildern für dringend erforderlich - das betont das Rathaus nun noch einmal in einer Pressemitteilung. Jung hatte den Bund nach der Verwüstungsfahrt umgehend aufgefordert, Städten die Verhängung von Durchfahrtsverboten für schwere Lkw zu erleichtern.

Straßenverkehrsamt und Polizei hatten sich skeptisch gezeigt, was ein grundsätzliches Durchfahrtsverbot für Laster in der Hardstraße betrifft, regten aber die beiden jetzt beschlossenen Anpassungen an. Der Unfall wäre mit einer anderen Verkehrsregelung nicht zu verhindern gewesen, meint Straßenverkehrsamtsleiter Hans-Joachim Gleißner.

Der Verkehrsausschuss hat festgelegt, dass das Quartier der Hardstraße zwischen Stiftungsstraße und Cadolzburger Straße als Tempo-30-Zone ausgewiesen wird. Zusätzlich gilt künftig in der Hardstraße ab der Stiftungsstraße bergab ein Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge mit einer tatsächlichen Länge von über zehn Metern, kündigt das Rathaus an. Auf der abschüssigen Straße hatte der Sattelzug am 8. Februar 34 parkende Autos gerammt und teilweise vor sich hergeschoben. Einige gerieten in Brand, auch auf eine Hausfassade griffen die Flammen über. Bei dem 50-jährigen Fahrer wurden mit Hilfe eines Atemalkoholtests zwei Promille festgestellt. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Der Sattelzug war zirka 19 Meter lang

Sattelzüge wie sein 40-Tonner dürfen diese Route Richtung Innenstadt damit nicht mehr benutzen. Der Laster hatte eine Gesamtlänge von zirka 19 Metern, wie Daniel Hader, Sprecher der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, auf FN-Nachfrage sagte. Die Zugmaschine misst 5,9 Meter, der Anhänger ungefähr 13 Meter.

Die Hilfsbereitschaft nach dem Unfall war groß. Inzwischen haben Bürgerinnen und Bürger über 40.000 Euro für Anwohner gespendet, deren Häuser oder Autos beschädigt wurden.

Die Stadtverwaltung bekam in der Sitzung des Ausschusses zudem den Auftrag, zu prüfen, ob sich die Alte Reutstraße - auch von dort gibt es Klagen über Lkw - als Fahrradstraße eignen würde.

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