Auf der Freilichtbühne

Open-Air-Kino: So erobert das Babylon den Fürther Stadtpark

1.7.2021, 11:55 Uhr
Ziemlich übersichtlich: Noch lassen die aktuellen Corona-Regeln keine volle Auslastung der steinernen Freilichtbühne zu. Das Kino-Vergnügen ist dennoch groß. 

© Foto: Hans-Joachim Winckler Ziemlich übersichtlich: Noch lassen die aktuellen Corona-Regeln keine volle Auslastung der steinernen Freilichtbühne zu. Das Kino-Vergnügen ist dennoch groß. 

Hochprozentig ging es vor wenigen Tagen los. Mit der Oscar-prämierten Komödie „Der Rausch“, in der vier Lehrer ein Experiment wagen und mit einem konstanten Alkoholpegel den Problemen des Alltags kreativ begegnen wollen, startete das Babylon-Kino in seine Open-Air-Saison auf der Freilichtbühne im Stadtpark.

Über Probleme des Alltags könnte Betreiber Christian Ilg nach vielen Lockdown-Monaten vermutlich ebenfalls ein filmreifes Buch schreiben. Mit freistaatlicher Stütze, Crowdfunding-Aktionen, dem großen Herz des Vermieters und dem Engagement des eigens gegründeten Filmkultur-Vereins ist das Haus über die Runden gekommen.

Nach dem abermals durch die Lappen gegangenen Frühjahrsgeschäft setzt Ilg nun, wie schon im Vorjahr, auf die Open-Air-Karte. Pandemiebedingt ist derzeit allerdings nur eine begrenzte Besucherzahl zugelassen, Fußball-EM und Biergärten sind starke Gegner.

Ticketpreis mit Krisentaler

Bis 24. Juli läuft das Filmprogramm in frischer Fürther Stadtpark-Luft, einen fünf Tage kurzen Nachschlag gibt es vom 8. bis 12. September. Im Juli starten alle Filme jeweils um 21.15 Uhr, Einlass ist um 20.30 Uhr. Jede Karte (11 Euro) enthält einen Euro-Krisentaler. Aktuell gibt es einen Online-Vorverkauf (www.babylon-kino-fuerth.de oder an der Babylon-Kasse in der Nürnberger Straße 3, täglich 17-22 Uhr). An der Abendkasse liegen Restkarten, dort ist auch der Vorverkauf für alle anderen Abende. Auch gut zu wissen: Die Filme laufen bei jedem Wetter.

Am 2. Juli läuft der Dokumentarfilm "Vor mir der Süden", eine bildersatte Reise durch Italien. Endlich auf der Leinwand statt nur auf Netflix: "Neues aus der Welt" (3. Juli) erzählt Captain Jefferson Kyle Kidd (Tom Hanks), der eines Tages das kleine Mädchen Johanna (Helena Zengel, bekannt aus "Systemsprenger") findet. Sechs Jahre verbrachte sie bei den Kiowa, Englisch spricht sie nicht. Doch eine Botschaft bittet den Kriegsveteranen, Johanna zu ihren letzten Verwandten nach San Antonio zu eskortieren. Ein so packender wie gefühlvoller, stark gespielter Western.

Oscar-Gewinner

Mit dem Oscar-Abräumer "Nomadland" macht das Babylon am 6. Juli weiter. Fern (Frances McDormand) hat nach der großen Rezession 2008 alles verloren. Nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch einer Industriestadt im ländlichen Nevada packt sie ihre Sachen und bricht in ihrem Van auf, ein Leben außerhalb der konventionellen Regeln als moderne Nomadin zu erkunden.

Sachen packen und auf in den Stadtpark: Das komplette Open-Air-Programm des Babylon gibt es unter www.babylon-kino-fuerth.de

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