Tödliche Fahrerflucht in Stein: Neue Hinweise von Anwohnern

23.2.2018, 15:30 Uhr
Beamte gingen in Unterasbach von Haus zu Haus und fragten die Anwohner, ob sie am Rosenmontag etwas beobachtet haben, das bei der Aufklärung des Falls helfen könnte.

© Thomas Scherer Beamte gingen in Unterasbach von Haus zu Haus und fragten die Anwohner, ob sie am Rosenmontag etwas beobachtet haben, das bei der Aufklärung des Falls helfen könnte.

Mit einer eher ungewöhnlichen Aktion hat die Polizei am Donnerstag für Aufsehen in Unterasbach gesorgt: Von 15 bis 20 Uhr waren rund 50 Beamte in dem Ortsteil unterwegs. In Zweier- und Dreierteams klingelten die Kräfte der Bereitschaftspolizei und der eigens gegründeten vierköpfigen "Ermittlungskommission Mühlstraße" an Haustüren und fragten Anwohner nach ihren Erinnerungen an den Abend des Rosenmontags. Sie hofften, dadurch neue Ansätze für ihre Ermittlungen zu bekommen.

Am Montag, 12. Februar, hatten Passanten gegen 20 Uhr einen Mann leblos auf der Steiner Mühlstraße vorgefunden. Die Polizei geht davon aus, dass er bei einem Unfall tödlich verletzt wurde - und der Fahrer flüchtete. An der Unglücksstelle wurde neben anderen Fahrzeugteilen auch ein Tagfahrlicht gefunden, das der Wagen beim Zusammenstoß wohl verloren hat; die Frontpartie des Autos müsste beschädigt sein, vermuten die Ermittler. "Wir scheuen keine Mühen, um den Unfallverursacher zu finden", sagte Polizeisprecher Bert Rauenbusch am Donnerstag.

Mehrere Hundert Haushalte seien in Unterasbach aufgesucht worden, heißt es jetzt in einer ersten Bilanz des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Die Beamten hätten dabei mehrere Hinweise erhalten, "einige darunter scheinen nach ersten Bewertungen vielversprechend zu sein". Die Angaben würden nun sukzessive abgearbeitet. Im Lauf der nächsten Woche will die Polizei auch in Stein Anwohner befragen.

Auch die Hoffnung, dass sich der Unfallfahrer selbst stellt, hegt die Polizei noch. Zur Erinnerung: Im Juli 2017 flüchtete bei Langenzenn ein Fahrer, nachdem er einen Radfahrer zu Fall gebracht und lebensgefährlich verletzt hatte. Fast drei Wochen später, nach einer öffentlichkeitswirksamen Fahndung, erschien der Mann samt Anwalt bei der Polizei. Er konnte hoffen, dass sich ein Geständnis womöglich strafmildernd auswirkt.

Zeugen, die im Zusammenhang mit dem Unfallgeschehen Beobachtungen gemacht haben, und Werkstätten, die entsprechende Reparaturaufträge bekommen, werden gebeten, sich mit der Verkehrspolizei Fürth unter der Telefonnummer 0911/973 997 180 oder der Polizeiinspektion Stein unter der Telefonnummer 0911/967 824 14 in Verbindung zu setzen.


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