Zwei Corona-Fälle: Fürther Kindergarten musste schließen

15.6.2020, 18:30 Uhr
Zwei Corona-Fälle: Fürther Kindergarten musste schließen

© Matthias Kronau

Für Eltern ist es eine riesengroße Erleichterung: Seit Montag dürfen nun auch Mädchen und Buben wieder in den Kindergarten gehen, die ab September Vorschulkinder sein werden. Und ihre Geschwister. Damit fehlen in den Einrichtungen jetzt nur noch die Kleinsten. Genau gesagt: Die Kleinsten, deren Eltern nicht in systemrelevanten Berufen arbeiten. Alle anderen sind längst wieder zurück.


Lockerung der Kontaktbeschränkung: Das ist ab Mittwoch wieder erlaubt


Ab dem 1. Juli sollen die Kitas dann für alle Kinder öffnen – sofern es das Infektionsgeschehen zulasse, wie Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner am 3. Juni gesagt hatte. In Fürth hat dieses Infektionsgeschehen nun eine städtische Einrichtung für einige Tage lahmgelegt. Tobias Thiem, im Sozialrathaus für die Kindertagesstätten zuständig, bestätigte das am Montag auf FN-Anfrage.

Ihm zufolge waren zwei Geschwisterkinder am vergangenen Dienstag positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Zu diesem Zeitpunkt mussten sie der Kita im Norden Fürths bereits fernbleiben, denn schon am Sonntag hatte ein Test ergeben, dass ihr Vater das Virus in sich trägt.

Dass sich auch die beiden Kinder infiziert hatten, löste dann in der Kita aber ein mittelschweres Erdbeben aus. Am Mittwochnachmittag, so Thiem, wurden alle Mitarbeiterinnen und Kinder nach Hause geschickt. Nach dem Feiertag mussten sie sich am Freitag – natürlich zeitlich versetzt – Tests im Gesundheitsamt im Zirndorfer Pinderpark unterziehen. Laut Thiem liegen die Ergebnisse aus allen drei Gruppen seit Montag vor. Sie sind negativ. Dass die betroffene Gruppe zum entsprechenden Zeitpunkt von maximal sieben Kindern besucht wurde, könnte dabei eine Rolle gespielt haben.

"Die Hygienepläne zeigen Wirkung", sagt Luise Peschke, stellvertretende Leiterin des Fürther Jugendamts. "Sie haben sich bewährt." Teil dieser Pläne ist es, die Gruppen strikt voneinander zu trennen. Jeweils mit eigener Toilette und eigenem Waschbecken. "Andernfalls hätten sich die Kinder viel stärker vermischt", ist sich Peschke sicher. Und dann wäre das Risiko viel höher gewesen, dass die beiden Infizierten das Virus innerhalb der Einrichtung weitertragen.

Eine gewisse Sicherheit

So aber kann Tobias Thiem sagen: "Wir haben in Fürth noch keinen Corona-Fall in einer Kita." Will heißen: Das, was viele Eltern fürchten, nämlich dass sich ihre Kinder in einer Einrichtung anstecken, ist bislang nicht eingetreten. Im konkreten Fall hatten die Kinder das Virus ja vom eigenen Vater.

Dass Ministerpräsident Söder vor einiger Zeit Corona-Tests fürs Kita-Personal in Aussicht gestellt hat, bezahlt vom Staat oder den Krankenkassen, begrüßt Thiem. Spätestens wenn ab dem 1. Juli auf engstem Raum wieder Hochbetrieb mit bis zu 25 Kindern pro Gruppe herrsche, sei das Abstandsgebot nicht mehr einzuhalten. "Tests könnten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gewisse Sicherheit geben", sagt Thiem.

Und im Herbst, wenn die klassische Erkältungszeit beginnt, könnten sie helfen, dass sich die Reihen der Mitarbeiter nicht völlig ausdünnen. Andernfalls müssten sie schon bei leichten Symptomen wie Halskratzen zuhause bleiben. Mit Blick auf Lehrerverbände, die wöchentliche Tests fordern, sagt Luise Peschke: "Davon sollten auch Kita-Erzieherinnen profitieren, die müssen oft viel näher an die Kinder ran."

Dank negativer Tests ab Dienstag auch wieder in der vorübergehend geschlossenen Einrichtung im Norden Fürths.


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