Beeindruckende Kostüme

Gruselige Gestalten und Stromausfall: Die verrücktesten Faschingsvorfälle und Bilder aus der Region

Anne Kleinmann

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20.2.2023, 14:43 Uhr
Nach zwei Jahren Zwangspause waren die Kostüme in diesem Jahr umso kreativer wie hier beim Umzug in Thalmässing. 

© Tobias Tschapka Nach zwei Jahren Zwangspause waren die Kostüme in diesem Jahr umso kreativer wie hier beim Umzug in Thalmässing. 

Umzüge, Gardetänze, Musik und vor allem viel Spaß: Nach der coronabedingten Pause geht es in der Region endlich wieder närrisch zu. In Nürnberg feierten am Sonntag rund 70.000 Menschen in den Straßen. Laut Polizei lief der Tag friedlich ab. Und die Besucher hatten sichtlich Spaß und sorgten mit ihren teils ausgefallenen Kostümen für buntes Treiben in der fränkischen Metropole.

Für eine Achtjährige war der Umzug in Nürnberg nicht nur wegen der langen Pause ein besonderer Tag: Die 8-jährige Sarah von der Kindergarde des "Narren-Clubs Nürnberg 1957" feierte an dem Tag auch ihren Geburtstag und erhielt dafür eine besondere Überraschung

Im oberpfälzischen Velburg, Landkreis Neumarkt, mischten währenddessen Hexen und andere wilde Gestalten den Umzug auf. Die Wagen und Fußgruppen kamen sowohl aus Velburg als auch aus den umliegenden Ortsteilen und thematisierten allerlei aktuelle gesellschaftliche Themen: Das Wirtshaussterben thematisierte eine Gruppe etwa, in dem sie sich als Wirtshausaktivisten ausgaben, mit dem Rat sich am Tresen festzukleben.

In Thalmässing, im Landkreis Roth, war nicht nur die Zahl der Schaulustigen am Samstag beeindruckend, sondern auch die Anzahl der beteiligten Protagonisten: Über 80 Vereine, Gruppierungen, Gesellschaften und nicht zuletzt die überdimensionierten Faschingswagen, die einmal mehr Kreativität, Aktualität und handwerkliches Geschick bewiesen, rollten durch die Thalmässinger Hauptstraße, Dämonen, Teufel und ein Krankenbett samt Patient brachten die Zuschauer zudem zum Schaudern.

Schon am Abend zuvor hatte in dem kleinen Ort der Brauchtumsumzug für gruselige Momente gesorgt: In der Dunkelheit herrschte dort eine ganz besondere Atmosphäre, als in den Dämonenfratzen und Teufelsgesichtern auf einmal schrecklich glühende Augen zum Vorschein kamen oder funkensprühende Leuchtfackeln skurril tanzende Schatten erzeugten.

Auch für den 52. Allersberger Faschingszug kann ausschließlich eine Überschrift gelten: Ausnahmezustand. Offiziellen Schätzungen zufolge waren gut 20.000 Närrinnen und Narren in die kleine Marktgemeinde an der östlichen Landkreisgrenze gekommen, um bei einem der absoluten Höhepunkte im Faschingsendspurt der Region mitzufeiern.

In Effeltrich, Landkreis Forchheim, ging es am Sonntag nicht weniger närrisch zu. Die Fasalecken, sprich: "Fosaleggn", machten sich von dort auf ins wenige Kilometer weit entfernte Baiersdorf, um den Winter auszutreiben. Seit mehr als 130 Jahren - wenn der Fasching seinem großen Finale entgegenstrebt - pflegen die Trachtler des Burschenvereins "Zufriedenheit" diesen archaischen Brauch - und wie sich gezeigt hat, immer wieder mit Erfolg. Schon am Sonntagmorgen wurden in der Scheune der Effeltricher Baumschule Kupfer junge Männer von vielen Helfern geduldig in Stroh gewickelt und gebunden, bis sie sich in furchterregende Strohbären verwandelt hatten. Alsbald wurden die tapsigen Ungetüme, die den Winter symbolisieren, von den Fasalecken abgeholt.

Auch in Forchheim selbst wurde am Wochenende ausgelassen gefeiert: Zahlreiche Besucherinnen und Besucher kamen am Sonntag in die Innenstadt, um sich dort den bunten Faschingsumzug anzuschauen.

Im Landkreis Roth sorgte ein Faschingswagen dagegen für einen Zwischenfall: Bereits in der vergangenen Woche war der Traktor samt Aufmachung beim Umzug in dem mittelfränkischen Ortsteil Schwand von Schwanstetten auf dem Weg, als eine auf dem Traktor angebrachte Fahne eine 20-kV-Stromleitung berührte. Das Ergebnis: Schwand und Furth waren für fast eineinhalb Stunden ohne Strom. Doch das war an diesem Tag noch nicht einmal alles.

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