Frühlingsgefühle: Einzelhändler zeihen erste postitive Bilanz

GUNZENHAUSEN - Eine pulsierende Innenstadt, gut belegte Parkplätze und viele fröhliche Gesichter: Seit knapp einer Woche dürfen die Einzelhändler in der Altmühlstadt ihre Kunden wieder persönlich empfangen.

Die Freude darüber war auf beiden Seiten riesig. Entsprechend positiv fällt die Bilanz für die ersten Tage nach der Wiederöffnung aus

"Die Kunden waren richtig dankbar, dass wir wieder da sind. Die haben uns echt vermisst", erzählt Martina Prechter, eine der beiden Filialleiterinnen des G&B-Bekleidungsgeschäfts. In den vielen Gesprächen sei deutlich geworden, dass die Leute den regionalen Handel sowie die Beratung vor Ort sehr zu schätzen wissen.

Inzidenzwert im Blick

"Wir haben ein total gutes Feedback von unseren Kunden bekommen", freut sie sich und ist sicher: "Sie sind einfach glücklich, wieder shoppen gehen zu können." Und zwar ohne Termin und vorherige Planung – "eben einfach bummeln". Bei all der Freude herrsche aber auch eine gewisse Verunsicherung: "Viele rufen vorher an und fragen nach, ob sie kommen können", so ihre Erfahrung. Nicht aus dem Blick verliert Martina Pechter dabei die Zahlen und den Inzidenzwert für den Landkreis und hofft, dass sie die Ladentüren nicht schon bald wieder schließen müssen.

Danach schaut es zwar aktuell nicht aus, aber auch Christiane Neidhardt-Menhorn, Chefin der Parfümerie Neidhardt, hatte angesichts der Mitte der Woche gestiegenen Zahlen einige bange Momente. Doch am Freitag verkündete das Robert Koch-Institut eine 7-Tage-Inzidenz von 33,8 für Weißenburg-Gunzenhausen, womit vorerst alles im grünen Bereich bleibt.

© Foto: Tina Ellinger

Und dass das auf Dauer Bestand hat, wünscht sich nicht nur die erfahrene Unternehmerin: "Die Kunden sind sehr bedacht und halten sich an alle Hygieneregeln. Maske und Abstandhalten sind ihnen schon in Fleisch und Blut übergegangen".

Ganz besonders freut sie sich über diese Botschaft ihrer Kunden: "Sie wollen hier in Gunzenhausen einkaufen und freuen sich sehr, wieder kommen zu dürfen." Für die erste Woche hatte sie sich außerdem eine kleine Aktion ausgedacht: So steht ein Glücksrad bereit, an dem sich die Käufer einen Rabatt erspielen dürfen und somit der Besuch in der Parfümerie noch lohnender wird.

Lust auf neue Farben

Keine Probleme mit Abständen und Hygieneregeln hat auch Melanie Stellwag in der Cecil-Filiale, die zum Modehaus Steingass gehört. "Wir haben hier genügend Platz", erklärt sie und kann ebenfalls von zahlreichen glücklichen Kunden berichten: "Alle sind gut gelaunt und fröhlich und freuen sich über ein Stück Normalität". Außerdem hätten die Leute "Lust auf neue, helle Farben", weiß die Verkäuferin, "und sie wollen sich mit dem Einkauf nach der langen Zeit selbst etwas Gutes tun.

© Foto: Tina Ellinger

"Der Frühling kann wirklich losgehen", meint sie und zeigt auf das neue Warensortiment, das schon in der ersten Woche gut nachgefragt worden ist. Über mangelnde Nachfrage kann auch Anneliese Minnameier vom Spielwarengeschäft Eggmayer nicht klagen: "Die erste Woche ging gut", sagt sie und klingt ein wenig erleichtert. "Man hatte schon Bedenken, dass die Kunden nur noch bestellen wollen." Doch vor allem bei den Büchertaschen legten viele Mütter und Väter Wert auf eine gute Beratung vor Ort, was sich positiv auswirke. Gerne stehen sie und ihre Kolleginnen hier nach Terminabsprache zur Verfügung: "So haben wir wirklich ausreichend Zeit für jeden."

Für Jana Roland von der "Seekiste" haben sich die letzten Tage "fast wie ein Neuanfang" angefühlt. Zwar durfte sie ihren kleinen Laden dank ihres Lebensmittelsortiments geöffnet lassen, doch wirklich viel los sei in dieser Zeit nicht gewesen. "Man merkte einfach, dass die anderen Geschäfte zu waren. Es war schon ruhig in der Stadt." Das aber hat sich nun sehr zu ihrer Freude geändert: "Die Leute wollen wieder raus und etwas kaufen."

Und das tun sie auch und sorgen damit für wahre Frühlingsgefühle in Gunzenhausen – und beim Einzelhandel.