Impfungen ab dem 27. Dezember im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen?

23.12.2020, 06:02 Uhr
Impfungen ab dem 27. Dezember im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen?

© Alfred Müller

Seit etwa zehn Monaten seien ein großer Teil des Landratsamtes und viele weiteren Stellen extrem gefordert, sagte der CSU-Politiker aus Meinheim. Man sei eigentlich immer im Krisenmodus gewesen. Er erinnerte an den Katastrophenfall ab dem 16. März. Jetzt sei erneut der Katastrophenfall da, angesichts der hohen Inzidenzzahlen in Bayern wie auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Die Zahl für Weißenburg-Gunzenhausen sei zuletzt gesunken, doch bleibe die Lage ernst. "Wir müssen weiter aufpassen."


Weißenburg-Gunzenhausen: So soll's im Impfzentrum ablaufen


Ein großes Lob hatte der Landrat für das staatliche Gesundheitsamt übrig. Weil dort vieles zu handhaben und zu organisieren war, habe man das Personal aufgestockt. Insgesamt habe man die Bekämpfung des Virus bisher recht gut gemeistert. Daran hätten auch das Kreisklinikum, die niedergelassenen Ärzte, die Pflegeheime, die Polizei, die Feuerwehren und die unterstützende Bundeswehr ihren Anteil. Die Armee ist in mehreren Heimen im Einsatz (siehe Bericht unten).

Impfungen ab dem 27. Dezember im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen?

© Archivfoto: Landratsamt

Das Testzentrum in Gunzenhausen (Alemannenstraße, Gewerbegebiet Nord) ist schon seit längerem in Betrieb, und mittlerweile wurde auch das Impfzentrum aufgebaut (Altmühl-Center, Frickenfelden). Westphal geht davon aus, dass es mit der Impfung am 27. Dezember losgehen wird, wenn bis dahin die Impfdosen angeliefert worden sind. Wie viele das sein werden, sei noch nicht bekannt. Bei der Impfung gelten die nationalen Bestimmungen über die Personengruppen, die zunächst an die Reihe kommen werden.

Das Zentrum besteht bekanntlich aus zwei Teilen – dem stationären Zentrum und den mobilen Impfteams, die seit dem 15. einsatzbereit sind. Letztere werden ab dem 27. in Alten- und Pflegeheime gehen, dort liegt zunächst die Priorität. In einem Altenheim sind schon konkrete Vorbereitungen wegen des genauen Ablaufs getroffen worden. Es werden sich in den Heimen wohl nicht alle impfen lassen wollen, und es werden mehrere Impfbesuche notwendig werden, sagte der Landrat weiter.

Abfrage, wer sich impfen lassen will, läuft

Die Heime haben die erforderlichen Informationen erhalten und fragen derzeit ihre Bewohner und ihr Personal ab, wer sich impfen lassen möchte. Anfangs wird die Terminvergabe telefonisch laufen, später soll es dafür eine Software geben, in die die Einrichtungen direkt ihren Bedarf eintippen können. Mit den Daten kann dann das Klinikum Altmühlfranken als Betreiber des Impfzentrums die Touren festlegen.

Ob sich im Impfzentrum selbst am 27. schon viel abspielt, bezweifelt Westphal. Dessen Aufbau sei eine enorme logistische Leistung des Klinikums gewesen. Und wenn das Impfzentrum dann durchstarte, werde es an allen sieben Wochentagen betrieben werden, voraussichtlich von 8 bis 21 Uhr an Werktagen und von 8 bis 17 Uhr an Wochenenden.

Westphal betont (in seiner schriftlichen Bilanz), dass sich in der Gesellschaft seit März eine Welle der Solidarität bildete: Nachbarschafts- und Einkaufshilfen, freiwillige Helfer für den medizinischen oder pflegerischen Bereich, Maskennäh-Aktionen, Mutmach-Banner an Fenstern, Malaktionen für Altenheime, Balkonkonzerte und noch vieles mehr. "Wir im Landkreis haben gut zusammengehalten und uns gegenseitig unterstützt!" Besonders die Aktiven der Rettungsdienste verdienten ausdrücklichen Dank.

Viele Veranstaltungen oder Sportevents hätten heuer coronabedingt entfallen müssen, bedauert der Landrat. Besonders hart sei das für Kulturschaffende und viele Vereine. Sport und Kultur seien ein wichtiger Teil der Gesellschaft und der Tradition. Er hoffe sehr, "dass wir nächstes Jahr wieder mehr Normalität spüren können".

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