Keine höhengleichen Bahnübergänge mehr zwischen Gunzenhausen und Laubenzedel?

16.1.2021, 17:28 Uhr
Keine höhengleichen Bahnübergänge mehr zwischen Gunzenhausen und Laubenzedel?

Der angestrebte Bau von Brücken einerseits und die Auflösung eines Teils der Bahnübergänge sei ein "gravierender Eingriff" für die angrenzenden Ortsteile, für die betroffenen Bürger und Betriebe, die dort bestehenden Radwege und nicht zuletzt die Natur, heißt es in dem Schreiben, das von Angela Schmidt (SPD), Herbert Gutmann (Grüne) und Reitmaier unterzeichnet ist.

Die Bahn habe weder durch das Eisenbahnkreuzungsgesetz noch aufgrund sicherheitsrelevanter Punkte einen "zwingenden Grund", hier tätig zu werden. Mögliche Verbesserungen beim Schienenverkehr seien keine Begründung, noch mehr Güterverkehr auf diese Strecke zu bringen, scheitere schon an der momentanen Auslastung von 110 Prozent.

Trotz allem hoffen die Unterzeichner darauf, dass Kompromisse möglich sind, und haben zu den betroffenen Bahnübergängen auch genaue Vorstellungen.

An Landwirtschaft, Fahrradfahrer und Fußgänger denken

Für den nördlichen der drei Bahnübergänge bei Laubenzedel (Kilometer 27,4), der zur B 13 führt, schlagen die drei Stadträte vor, dass die Stadt die Auflösung des Bahnübergangs akzeptieren solle – soweit hier nur zumutbare Umwege für die betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe und deren Zugang zu den Äckern entstünden. Für Fahrradfahrer und Fußgänger müsse alternativ eine Unterführung hergestellt werden.


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Der südliche Bahnübergang Laubenzedel (Kilometer 26,09) betrifft einen Feldweg. Soweit die Umwege für die betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe zumutbar seien und der Zugang zu den Äckern gewährt bleibe, könnte dieser Übergang ersatzlos aufgelöst werden.

Der Bahnübergang am Überleiter (Kilomter 25,59) sollte grundsätzlich erhalten bleiben und modernisiert werden. Eine Straßenüberführung sollte an dieser Stelle gänzlich abgelehnt werden, fordern die drei Unterzeichner.

Keine wirtschaftlichen Nachteile für Forstbaumschule Gracklauer

Was den Bahnübergang an der Alten Nürnberger Straße (Kilometer 24,73) betrifft, so könne dieser nur aufgelöst werden, wenn der dortigen Forstbaumschule Gracklauer keine wirtschaftlichen Nachteile entstünden und eine praktikable Zufahrt zu dem Betrieb gefunden beziehungsweise erstellt werde.


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Darüber hinaus soll der Stadtrat jedwede Vereinbarungen gemäß dem aktuellen Eisenbahnkreuzungsgesetz mit der Bahn ablehnen, wenn sie mit genannten Forderungen kollidieren. Sollte es zu einem Kreuzungsrechtsverfahren kommen und dieses in eine Anordnung münden, so sollte der Stadtrat den Klageweg beschreiten.

Für Schmidt, Gutmann und Reitmaier ist es zudem "nicht verständlich", wenn im Gebiet der Stadt Gunzenhausen alle höhengleichen Bahnübergänge geschlossen, die vor Treuchtlingen aber weitestgehend beibehalten und ertüchtigt werden sollen.

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