Wenn ein Kind krank ist: Roboter drückt in Gunzenhausen stellvertretend die Schulbank

2.12.2021, 17:04 Uhr
Wenn ein Kind krank ist: Roboter drückt in Gunzenhausen stellvertretend die Schulbank

© Foto: Stadt Gunzenhausen

Dieser Telepräsenzroboter, der auch Avatar genannt wird, ist damit eine ausgezeichnete Kommunikationshilfe und ermöglicht bei lang andauernder Krankheit eines Kindes eine aktive Teilnahme am Unterricht. Eines dieser Geräte wurde nun durch die Stadt Gunzenhausen beschafft und an die Mittelschule übergeben. Mit dem neuen Telepräsenzroboter wird die bereits sehr gute Ausstattung der Schule mit Schülerleihgeräten (Tablets und Notebooks) weiter ausgebaut, teilt das Rathaus mit.

"Am Anfang kann der Einsatz eines Avatars für Lehrkräfte und Mitschüler durchaus gewöhnungsbedürftig sein, denn immerhin nimmt ein Roboter stellvertretend für die abwesenden Kinder am Unterricht teil", so Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. "Live-Unterricht ist für die Lernentwicklung jedoch immens wichtig, das hat uns nicht erst die Corona-Pandemie deutlich vor Augen geführt." Der Telepräsenzroboter biete ganz neue Möglichkeiten der Wissensvermittlung und zeige, dass auch Distanzlehre sehr viel Spaß machen und problemlos funktionieren könne.

Blau blinken, statt melden

Der Roboter beobachtet das Geschehen vor ihm und folgt den Bewegungen einer Lehrerin oder eines Lehrers. Sein Kopf lässt sich über eine App komplett im Kreis drehen. Wollen die Kinder sich in der Klasse zu Wort melden, lassen sie die Oberseite des Kopfes blau blinken. "Der Avatar übernimmt stellvertretend den Platz des Schülers oder der Schülerin im Klassenzimmer ein", erklärt Michael Pentza von der städtischen Fachstelle für Informations- und Kommunikationstechnik. Mit Hilfe eines Tablets oder eines Smartphones kann der Unterricht auf diese Weise vom abwesenden Kind verfolgt werden. Die soziale Anbindung bleibt erhalten und eine problemlosere Eingliederung nach der Fehlzeit möglich.

"Als Referenzschule für Medienbildung war es für uns eine Selbstverständlichkeit, sich um solch ein Gerät zu bemühen", betont Rektorin Sandra Wißgott. "Die Stadt unterstützt uns als Sachaufwandsträger immer wieder bei der Umsetzung digitaler Projekte. Zuletzt konnten wir ein modernes Medienlabor einweihen, das unter anderem mit Raspberry-Pi- und Linux-Arbeitsplätzen ausgestattet wurde." Die digitale Transformation schreite in großen Schritten voran, und die Mittelschüler sollten möglichst fachspezifisch gebildet werden und zudem die Vorzüge der Digitalisierung nutzen.

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