Konzernchef Hainer unter Druck: Putsch bei Adidas?

17.9.2014, 21:35 Uhr
Der Vorstandsvorsitzende von Adidas, Herbert Hainer, steht offenbar unter Druck.

© Daniel Karmann/dpa Der Vorstandsvorsitzende von Adidas, Herbert Hainer, steht offenbar unter Druck.

Der Sportausrüster hatte seine Aktionäre wiederholt mit unerwartet schwachen Geschäften in Russland und den USA enttäuscht. Die Aktie, die seit Jahresbeginn rund ein Drittel an Wert verloren hat, legte um 3,5 Prozent auf 60,83 Euro zu und war damit größter Gewinner im Dax. Dabei wechselten deutlich mehr als doppelt so viele Aktien den Besitzer wie an einem durchschnittlichen Handelstag.

Das „Manager Magazin“ berichtete ohne Angabe von Quellen, Hedgefonds wie Third Point, Knight Vinke und TCI seien an einem Einstieg interessiert. Einige Großinvestoren hätten Kontakt zu renommierten Anwaltskanzleien aufgenommen, die sie beraten sollten. Ziel sei ein Kurswechsel durch eine Ablösung Hainers und eine Abspaltung der US-Tochter Reebok oder auch der strauchelnden Golfmarke TaylorMade. Knight Vinke dementierte allerdings umgehend ein Interesse.

"Wir haben keinen Anteil und haben das auch nicht vor", sagte Fonds-Gründer Eric Knight. Die beiden übrigen Fonds und Adidas lehnten Stellungnahmen ab. "Wir führen ständig einen offenen und konstruktiven Dialog mit Investoren", sagte eine Adidas-Sprecherin lediglich. Öffentlich gegen den Vorstand rebelliert hatte bisher lediglich Fondsmanager Ingo Speich von Union Investment. Er scheiterte auf der Hauptversammlung im Mai mit dem Antrag, Vorstand und Aufsichtsrat das Vertrauen zu entziehen - die Aktionäre entlasteten die Manager mit rund 96 Prozent der Stimmen.

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