Erlangen-Höchstadt: Reibungslose Rückkehr in die Schulen

24.2.2021, 05:45 Uhr
Erlangen-Höchstadt: Reibungslose Rückkehr in die Schulen

© Hans von Draminski

"Es sind halt Kinder im Grundschulalter und keine jungen Erwachsenen, um die wir uns kümmern müssen", unternimmt Susanne Schmid, Rektorin der Carl-Platz-Schule Herzogenaurach, den Versuch einer Abgrenzung zu den Gymnasien. Lernende und Lehrende in der Grundschule seien stärker darauf angewiesen, sich im Unterricht "von Angesicht zu Angesicht" zu sehen, dann funktioniere er auch besser als jede Videoschaltung.

Täglicher Wechsel

Zudem könnten sich die Kinder jetzt, wenn auch mit Sicherheitsabstand, wieder treffen. Der Wechsel zwischen Präsenz- und Fernunterricht geschieht täglich; für die Tage, an denen sich nicht in der Schule sind, bekommen die Grundschulkinder Hausaufgaben und Aufgaben, die sie in diversen Apps bearbeiten. "Am nächsten Tag können sie dann ihre Lehrkräfte befragen und das Gelernte vertiefen", beschreibt Susanne Schmid das Konzept.

Überschaubare Gruppen

Manche Lehrerinnen und Lehrer haben ihre Klassen in überschaubare Gruppen eingeteilt. Die Carl-Platz-Schule verfügt über rund 50 Lehrende, die sich aktuell um 601 Schülerinnen und Schüler kümmern. Dass der Unterricht reibungslos läuft, führt Susanne Schmid, die vor Herzogenaurach in Erlangen arbeitete, auf die Erfahrungen aus dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 zurück: "Die Lehrkräfte wissen, was auf sie zukommt."

Vorbildliche Unterstützung

Vorbildlich sei die Unterstützung der Stadt Herzogenaurach, die unter anderem Lizenzen beschaffte, damit der Fernunterricht an der Carl-Platz-Schule mit der Software "Microsoft Teams" absolviert werden kann. Für die zusätzlich angebotene Notbetreuung arbeitet man mit der schuleigenen Mittagsbetreuung und den Horten zusammen. "Das Wohl der Kinder steht im Vordergrund", betont Susanne Schmid.

Heidi Forisch, Rektorin der Niederndorfer Cuntz-Reyther-Grundschule, hat sich mit ihrer Kollegin Susanne Schmid abgesprochen: Auch in Niederndorf wechseln Präsenz- und Distanzunterricht täglich, auch hier sind es fürs Erste nur vier Unterrichtsstunden am Tag. Die Parameter sind dennoch andere, weil die Niederndorfer Schule nur 200 Schulkinder zählt, die von 16 Lehrkräften betreut werden.

"Einfach hineingeschlüpft"

Die Stimmung sei jedenfalls gut, die meisten seien am ersten Präsenz-Schultag "einfach wieder hineingeschlüpft" in den Unterricht. Auch der fliegende Wechsel auf Distanzunterricht sei nicht wirklich problematisch, weil man damit aus der ersten Lockdown-Phase von vor einem Jahr ausreichend Erfahrung gesammelt habe. Austesten müsse man eher die neuen Belüftungs-Geräte und deren Geräuschentwicklung. "Die Stimmung war auf jeden Fall gut, es hat nicht geknirscht", erzählt Heidi Forisch. Für das Schulteam habe es aber in den vergangenen Wochen "unwahrscheinlich viel zu organisieren" gegeben.

Skepsis über Impfpläne

Ob Lehrkräfte angesichts wieder steigender Ansteckungszahlen tatsächlich bevorzugt geimpft werden sollen, sieht Heidi Forisch ambivalent. "Da bin ich gespannt, was das Kultusministerium dazu sagt", meint die Rektorin, die auch Schulleitungen in einer "ganz speziellen Situation" sieht. Das Lehrpersonal der Cuntz-Reyther-Grundschule wurde am Montag im Anschluss an den Unterricht auf Corona getestet – "um den Eltern das beruhigende Gefühl zu geben, dass von den Lehrerinnnen keine Gefahr ausgeht", weiß Forisch.

"Profis bei Videokonferenzen"

Silke Schmitt, Rektorin der Grundschule Höchstadt-Süd, hat 207 Schulkinder, die sich "riesig gefreut" haben, ihre Mitschülerinnen und Mitschüler wieder "live und in Farbe" vor sich zu sehen. Und das, obwohl die Lernenden "in Sachen Videokonferenzen mittlerweile echte Profis sind", wie Silke Schmitt betont.

 

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