Im Unterschied zum Landkreis Fürth

Höchstadt: Nur wenige Mücken nach dem Hochwasser

31.7.2021, 09:35 Uhr
Die Gelbfiebermücke, Denguemücke oder Ägyptische Tigermücke überträgt verschiedene Krankheiten, darunter auch das Denguefieber. Heimische Arten sind weniger gefährlich, aber genauso nervig.

© Gustavo Amador, dpa Die Gelbfiebermücke, Denguemücke oder Ägyptische Tigermücke überträgt verschiedene Krankheiten, darunter auch das Denguefieber. Heimische Arten sind weniger gefährlich, aber genauso nervig.

Fragt man den Höchstadter Bürgermeister Gerald Brehm oder seinen Adelsdorfer Kollegen Karsten Fischkal, dann schlägt die Mücken-Saison bei ihnen kaum durch, obwohl beide Gemeinden vom Hochwasser schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden und die Wetterverhältnisse an sich begünstigend auf die Vermehrung der Insekten wirken.

Eierablage im Uferbereich

Gibt es doch Stechmücken-Arten, die ihre Eier in den Uferbereichen von fließenden Gewässern ablegen. Die Eier können bis zu drei Jahre in einer Art Schlafzustand überdauern. Kommt es zum sommerlichen Hochwasser, sorgen Feuchtigkeit und Wärme dafür, dass die Tiere schlüpfen. Säugetier-Blut brauchen Mücken übrigens für die Fortpflanzung, deshalb sind sie immer auf der Suche nach frischen "Zapfstellen". In Erlangen erwischte es unter anderem die Gäste der Open-Air-Konzerte im Freibad West, wo am Einlass Anti-Mücken-Mittel ausgegeben wurde. In Fürth trat auch schon die Tigermücke auf, die Tropenkrankheiten übertragen kann.

"Keine Beschwerden"

In Höchstadt und Adelsdorf habe es dagegen "keine Beschwerden gegeben", so Brehm und Fischkal fast unisono. Zwar sei das Mückenaufkommen in diesem feuchten Sommer spürbar etwas höher als in den Vorjahren, "aber nicht übermäßig", wie es Gerald Brehm betont.

Schwalben fressen Mücken

Eine Erklärung, warum das Gebiet von der Mückenplage weitgehend verschont bleibt, liefert Helmut König, in Adelsdorf lebender Vorsitzender der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Höchstadt-Herzogenaurach: In dem betreffenden Areal nisten nahe des Reuthsees laut König 40 bis 50 Mehlschwalben. "Ein Schwalbenpaar frisst zirka 12.000 Insekten, auch Steckmücken aus Weihern und Gräben in der Nähe, weiß König und bittet Hausbesitzer, die Nester der Vögel nicht zu zerstören (was aus Naturschutzgründen sowieso nicht erlaubt ist).

Kotbretter als Lösung

König liefert auch eine aktuelle Statistik. Danach finden sich an mindestens 47 Häusern Schwalbenbrutplätze. An 16 dieser Häuser sind Nester vorhanden, 13 werden aktuell bebrütet. An neun Häusern wurden die Nester entfernt oder sind nicht mehr vorhanden, bei vier Häusern werden die Vögel beim Nestbau behindert. Gesetzeskonform sind sogenannte Kotbretter, die verhindern, dass die Ausscheidungen der Tiere den Menschen beeinträchtigen. Ein vergleichsweise geringer Preis, wenn dafür die Mückenplage ausbleibt.

Keine Kommentare