Höchstadter Naturschützer machen mobil

15.9.2020, 07:00 Uhr
Höchstadter Naturschützer machen mobil

Höchstadt solle lieber auf qualitative Innovation statt expansive Entwicklung setzen, sagte Peter Winkler, Fraktionssprecher der Grünen im Stadtrat. Die Höchstadter Bevölkerung stagniere seit Jahren – trotz vorangetriebener Bauentwicklung. Als "Paradebeispiel für hohe Biodiversität" bezeichnete der Höchstadter Biologe Hans Krautblatter das Gebiet rund um Weingartsgraben, Treibweg und Häckersteig. Gerade die dort angesiedelten Hecken seien unverzichtbar für die Natur. Auch aus geologischer Sicht sei das Gebiet äußerst wichtig. Winkler verwies oft auf Krautblatter und sagte, in Höchstadt werde ohne jegliche klimapolitische Verantwortung gehandelt.

Christian Zwanziger, Grünen-Abgeordneter im Landtag, kennt Höchstadt von seiner Schulzeit und ist ebenfalls gegen Flächenfraß. Er rief auf: "Mischt euch ein, sorgt dafür, dass so etwas nicht sang- und klanglos durchgeht." Höchstadt stünde bei Landesverbänden, die sich für den Schutz der Natur einsetzen, bereits oben auf dem Radar, weil so viele Flächen versiegelt würden. Helfen könnte aus seiner Sicht eine Entwicklung innerorts.

Bürgermeister Gerald Brehm habe in den vergangenen Jahren ausgenutzt, dass es keinen Grünen-Ortsverband gegeben habe, sagte Manfred Bachmayer, Grünen-Kreissprecher und stellvertretender Landrat. Gewerbegebiete seien schnell gewachsen, die nun teilweise wieder mit Leerständen zu kämpfen hätten.

Druck auf Politik ausüben

Nun müssten die Grünen Bündnisse mit Bürgerinitiativen und Experten eingehen und zusammen mit Bürgern Druck auf die Politik ausüben. Brehm dürfe mit seiner Politik die Natur nicht ignorieren, sagte Bachmayer. Fraktionssprecher Winkler sieht beim vorliegenden Plan auch stadtplanerische Nachteile. Unter anderem müsse für den Verkehrsabfluss wohl eine Verbindungsstraße nach Lonnerstadt gebaut werden.

Zudem müsse die Wasserversorgung für die neuen Baugebiete sichergestellt werden.

Der Bedarf werde in Zukunft noch weiter steigen. Die Bevölkerung in Höchstadt sei aber schon in diesem Jahr dazu aufgerufen worden, Wasser zu sparen.

Was die Kritiker ebenfalls stört: Das Panorama wird verbaut. BN-Ortsvorsitzender Christoph Reuß meinte, die Erholungsfunktion solcher Landschaften sei enorm wichtig.

1 Kommentar