Spiegel der Gesellschaft: Kommentar zum Kreistag Erlangen-Höchstadt

19.3.2020, 11:00 Uhr
Spiegel der Gesellschaft: Kommentar zum Kreistag Erlangen-Höchstadt

© Matthias Kronau

"Durchregieren", wie es im Bundespolitiker-Jargon heißt, war schon in der zu Ende gehenden Wahlperiode nicht das Ding von Landrat Alexander Tritthart. Deshalb dürfte er mit dieser bunten Truppe, die ihm künftig im Sitzungssaal des Kreistags gegenübersitzt, nicht wirklich große Probleme haben. Sie spiegelt die gesellschaftliche Entwicklung randscharf wider.


Grüne zweitstärkste Kraft im Kreistag Erlangen-Höchstadt


Einfacher wird es nicht mit den Entscheidungen: Ob der neue Kreistag seinen Einstimmigkeits-Rekord bei den Beschlüssen der kommenden sechs Jahre noch toppen kann, darf bezweifelt werden. Es zieht mit der AfD eine Partei ein, die nicht gerade für schonendes Beackern ihrer Politikfelder bekannt ist. Man darf gespannt sein auf die Beiträge, wenn es um Hilfe zum Lebensunterhalt geht, Wohngeld oder die Unterbringung von Flüchtlingen – Themen, mit denen sich Kreisräte höchst konkret beschäftigen müssen, nicht auf der Ebene reiner Systemkritik.

Sehen wir es positiv: Es wird im neuen Kreistag mehr Debatte geben, denn es ziehen auch viele neue Gesichter in das Gremium ein. Überraschend viele im "schwarzen" Lager. In ihrer um einen Sitz schrumpfenden Fraktion werden acht Debütanten sitzen, dazu die drei Jungen von der JU. Bemerkenswert.

 

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