Wieder Streit ums "Wäldla" in Hemhofen

25.1.2021, 16:27 Uhr
Wieder Streit ums

© Foto: Niko Spörlein

Man braucht kein Biologe zu sein, um festzustellen, dass das 2300 Quadratmeter große "Wäldla" am Rande des Wohngebietes Wolfenäcker marode ist. Auch das Forstamt Erlangen hat bestätigt, dass das "Wäldla" deshalb ausgeforstet werden sollte. Das hat in Hemhofen wieder dazu geführt, dass Gerüchte entstehen. Denn eine alte Bauvoranfrage für Reihenhäuser und sozialen Wohnungsbau in dem Gebiet war sehr umstritten gewesen.

Eigentümer des sanierungsbedürftigen "Wäldlas" ist der CSU-Gemeinderat und Bio-Vollerwerbslandwirt Gerhard Kerschbaum. "Ich muss deshalb richtige Hetzkampagnen gegen mich und meine Familie ertragen", sagt er. Bei einer kleinen Waldbegehung zeigt er den kaputten Bestand, der südlich (Richtung Röttenbach) überhaupt nicht mehr zu seinem "Wäldla" gehört. Das scheinen viele nicht zu wissen, die Kerschbaum wegen einer Bauvoranfrage diffamieren, die er schon lange zurückgezogen hat.

Jetzt müssen unter anderem Bäume fallen und überhängende Äste entfernt werden (Spielplatz). Hätte Kerschbaum in diesem Stück Wald, das seiner Familie seit vier Generationen gehört, auch noch Fichten im Bestand, wäre das Desaster wegen des Borkenkäfers noch größer. So haben die trockenen Jahre ihre Schäden hinterlassen, der "Asiatische Prachtkäfer", der sich nur an Kiefern zu schaffen macht, tat das Übrige.

Unerträgliche Hetzerei

"Und die Hetzerei ist unerträglich", so der 50-jährige Vollblutlandwirt, der sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung seinen Frust von der Seele sprach, denn die Bauvoranfrage, die Proteste auslöste, hat er im Juni 2020 wieder zurückgezogen, obwohl sich das Stückchen Wald immer noch zur Ortsabrundung anbiete.

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© Foto: Niko Spörlein

Nun sei er als Besitzer gefragt, sich um seinen Wald zu kümmern, insbesondere wenn es um Sicherungspflichten gehe. Kersch-baum teilte mit, dass die Forstbehörde indessen darum gebeten wurde, Vorschläge zu unterbreiten, wie man den Wald verjüngen und naturgetreu erneuern könne. Das Forstamt kennzeichnete jene, meist kaputten Bäume, die raus müssten, nicht zuletzt, um dem nächsten Schädling (Eichenprozessionsspinner) keinen Spielraum zu geben.

Immerwährende Naturverjüngung

"Meine Urgroßeltern, meine Großeltern, meine Eltern und ich haben in diesem Wald Bäume gefällt", daran werde sich mit Blick auf die immerwährende Naturverjüngung auch nichts ändern, betonte Gerhard Kerschbaum. Der Waldbauer wird nun den Wald auslichten, "das ist auch richtig und wichtig so", meinte hierzu auch Gemeinderat Lutz Bräutigam (Grüne), denn der Wald und die dann jungen Bäume bräuchten die Sonnenstrahlen. Im zweiten Schritt will Kerschbaum zusammen mit dem Forstamt einen Verjüngungsplan aufstellen. Man werde wegen des sich veränderten Klimas vermehrt auf Eichen, Buchen und Akazien setzen.

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