Über 3000 Sichtungen

Insektenzählung: Ackerhummel siegt - Stechmücken holen gewaltig auf

17.9.2021, 10:55 Uhr
Favorit und Seriensieger: Die hübsche Ackerhummel liegt auch im Sommer 2021 wieder ganz vorne.   

© imago images/blickwinkel, NNZ Favorit und Seriensieger: Die hübsche Ackerhummel liegt auch im Sommer 2021 wieder ganz vorne.  

Jahr für Jahr machen mehr Menschen mit. Über 3000 Sichtungen von Insekten vermeldet nun der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) für den zweiten Zählzeitraum des Insektensommers.

„Wir freuen uns sehr über das Interesse der Bevölkerung die heimische Insektenvielfalt kennenzulernen“, sagt die LBV-Biologin Angelika Nelson. Das Entdecken und Beobachten von Schmetterlingen, Hummeln und anderen Sechsbeinern nennt sie "eine spannende Beschäftigung für Familien, da es immer etwas Neues zu entdecken gibt“.

Bienenvölker geschwächt

Auf Platz eins der im Hochsommer 2021 in Bayern am häufigsten gesichteten Insekten kam - wie in den meisten Vorjahren - die Ackerhummel, die häufig auf Wiesen sowie in Parks und Gärten anzutreffen ist. Sie ist in ganz Deutschland weit verbreitet. In der Rangliste folgen der Kleine Fuchs, ein Schmetterling, die Wildbiene, die westliche Honigbiene und das Tagpfauenauge.

„Auch wenn man die auffälligen Bienen im Sommer oft gesehen hat, sollte man sich nicht täuschen lassen", erklärt die Biologin Nelson, der lange und kalte Frühling habe "viele Bienenvölker geschwächt", in einigen Regionen Bayerns fiel die Honigernte bis zum Sommer sehr schlecht aus .

Asiatischer Marienkäfer siegt

Beim Insektensommer 2021 stand auch der Marienkäfer im Fokus. Im Gegensatz zur Juni-Zählung wurde der heimische Siebenpunkt-Marienkäfer häufiger gemeldet als der hierzulande vor etwa 40 Jahren zur Blattlausbekämpfung eingeführte eingewanderte Asiatische Marienkäfer.

Den großen Vorsprung seines asiatischen Verwandten aus dem ersten Zählzeitraum konnte er aber nicht mehr ganz aufholen. Angelika Nelson konstatiert eine "friedliche Koexistenz dieser beiden Arten", aber "wir behalten wir die Entwicklung im Auge".

Die weiteren Ergebnisse zeigen, dass in diesem Jahr weniger Wespen als in den Vorjahren unterwegs waren - die Wespe kommt nur auf Rang 24 der gemeldeten Insekten. In den vergangenen Jahren war sie stets unter den Top Ten.

Das kalte und feuchte Frühjahr dürfte auch den Wespen die Brut erschwert haben, die Stechmücken allerdings profitierten davon. Die Stechmücke liegt auf Rang 30 und damit weiter vorne als in den Vorjahren, in denen sie in Bayern nicht über Rang 50 hinauskam.

Stark gefährdete Art

Insekten gelten weiterhin als stark gefährdet. In Deutschland gibt es etwa 33 000 Insektenarten, von denen viele schon auf der Roten Liste stehen. Der LBV rät, den Garten oder Balkon insektenfreundlich zu gestalten. Gerade jetzt zum Ende der Blühsaison sei es wichtig, stehen zu lassen, was noch blüht.

So können auch die Blüten von Kräutern wie Thymian oder Oregano wichtige Nahrung für Bienen und andere Insekten liefern, ebenso wie etwa Margeriten, wilde Nelkenarten oder Hundsrosen.

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