Fast doppelt so teuer?

Kostenexplosion beim Feuerwehrhaus: Neumarkts CSU sieht offene Fragen

25.10.2021, 06:16 Uhr
Kostenexplosion beim Feuerwehrhaus: Neumarkts CSU sieht offene Fragen

© Schnabel + Partner Architekten

Die CSU-Fraktion im Neumarkter Stadtrat bekräftigt ihre Zustimmung zu einem funktionalem Neubau des Feuerwehrhauses. Eine „Kostenexplosion“ dürfe es aber nicht geben.

Im Dezember 2018 hatte die CSU-Fraktion im Neumarkter Stadtrat den Neubau des Feuerwehrhauses am Kurt-Romstöck-Ring befürwortet. „Grundlage für diese Zustimmung stellte der Feuerwehrbedarfsplan aus dem Jahr 2017 dar, der auch die veranschlagte Investitionssumme von 12,4 Millionen Euro rechtfertigte.“, heißt es in einer Mitteilung der Fraktion. Dass sich diese Kosten nun möglicherweise verdoppeln sollen, löst bei den Christsozialen großes Unverständnis und Kritik an OB Thomas Thumann aus.

Fraktionsvorsitzender Marco Gmelch macht aus seinem Unverständnis keinen Hehl: „Diese plötzliche Kostenexplosion ist das Ergebnis der Arbeitsweise im Rathaus, wie wir sie schon von mehreren Großprojekten her kennen.“ Zuerst müsse der Stadtrat aufgrund bestimmter Notwendigkeiten Gelder für ein Bauvorhaben genehmigen. Anschließend würden die Stadträte vollkommen im Unklaren gelassen über die weiteren Schritte bei der Projekt-Realisierung sowie die damit verbundene Kosten-Entwicklung.

Bis heute sei etwa eine Vielzahl der Fragen seitens der CSU-Fraktion zum Stand der Planungen des neuen Feuerwehrhauses am Kurt-Romstöck-Ring noch nicht beantwortet. Auch von einer echten Abstimmung der Stadt mit dem Landratsamt hinsichtlich der künftigen Aufgaben des Landkreises könne keine Rede sein. „Aufgrund der intransparenten Kostenexplosion ist die Absetzung des entsprechenden Tagesordnungspunktes für die nächste Stadtratssitzung die einzig logische Konsequenz“, zieht Fraktionsvize Ferdinand Ernst ein Fazit.

Feuerwehrreferent Reinhard Brock stellt dabei klar: „Unsere Kritik richtet sich nicht an den Planer des Neubaus: Dieser hat schließlich nach den Vorgaben von OB und Stadtbaumeister gehandelt und einen guten Job gemacht.“ Die CSU zweifle auch nicht an der Notwendigkeit eines Neubaus am Kurt-Romstöck-Ring mit zeitgemäßer feuerwehrspezifischer Ausstattung.

Umso unverständlicher sei daher die nun zu erwartende Zunahme der Kosten im Vergleich zu den Zahlen aus dem Jahr 2018. „Woher diese enorme Steigerung kommt, dazu gibt es ebenfalls keine klaren Aussagen seitens der Stadt“, sagt Stadtrat Richard Graf. „Es ist daher zu vermuten, dass die Mehr-Ausgaben mit der Lage des Projekts an der OBI-Kreuzung zusammenhängen.“

Hier solle anscheinend ein nach außen hin sichtbares Prestigeprojekt zum Beweis für eine angeblich ‚nachhaltige Stadt‘ entstehen. „Mit Funktionalität hat das aber nichts mehr zu tun und ist mit der CSU auch nicht zu machen“, so Gmelch.

Aus diesem Grund fordern die Christsozialen eine sofortige ausführliche Aussprache über das Projekt, bei der sämtliche offenen Fragen und ungeklärten Aspekte ausgeräumt werden. Ohne strukturierte Projekt-Planung von der Idee bis zur Umsetzung vorliege könne es keine Zustimmung seitens der CSU-Stadträte zu einer so deutlich erhöhten Investitionssumme geben.