Kunstkreis Jura

Atelierförderpreis für Anita Brandt

5.9.2021, 18:28 Uhr
Anita Brandt (4.v.li.) aus Lauterhofen erhielt den Atelierförderpreis 2021 des Kunstkreises Jura.

© Franz Xaver Meyer Anita Brandt (4.v.li.) aus Lauterhofen erhielt den Atelierförderpreis 2021 des Kunstkreises Jura.

Kunstkreis-Vorsitzender Oskar Reithmeier überreichte Künstlerin Anita Brandt bei der Vernissage der Jahresausstellung auf dem Residenzplatz die von Kalligraphin Ute Gräber gestaltete Urkunde des Atelierförderpreises 2021sowie als Förderpreis 1000 Euro.

Das Geldgeschenk wird Brandt wieder in Kunst umsetzen. „Ich werde es für Materialien verwenden“, sagte sie. Alois Kölbl und Linda Trillhaase umrahmten die Veranstaltung musikalisch.

Ganz geheim

Die diesjährige Preisträgerin, die von einer externen Jury ausgewählt wurde, war geheim gehalten worden und das zahlreiche Publikum wusste nichts davon. Auch Anita Brandt bekam erst kurz zuvor Bescheid. Über die Auszeichnung freute sich besonders ihr Heimatbürgermeister Ludwig Lang aus Lauterhofen, der zur Preisverleihung kam und Anita Brandt besonders gratulierte.

Der Atelierförderpreis wird heuer bereits zum 13. Mail verliehen. Vorsitzender Oskar Reithmeier zählte im Rückblick die Preisträger auf, zuletzt war es Donata Oppermann, von der die Jahresgabe des Kunstkreises - Monotypien in verschiedenen Farben - stammt. „Der Preis ist Unterstützung, Motivation und Anreiz für die künstlerische Weiterentwicklung“, betonte Reithmeier.

Große Akkuratesse

Die Laudatio auf die neue Preisträgerin, die erst im Juni im Reitstadel zusammen mit Anna Meier ausgestellt hatte, hielt Neumarkts Kulturamtsleiterin Barbara Leicht. Brandt habe in ihren Werken, bei denen die Natur die Hauptinspirationsquelle ist, eine authentische Handschrift entwickelt, die sie mit großer Akkuratesse wohlüberlegt umsetzt. Ihr Oeuvre bestehe aus mehreren Werkgruppen.

In der Jahresausstellung im Reitstadel sind zwei Werke Brandts zu sehen. „Schwerelos rot oder rot“ erinnert an von Mikroorganismen durchbrochene Formen. Bei der weiteren Werkgruppe „Zeitspuren“ verfolge Brandt mit Zeichenkohle auf großen Papierbahnen wandernde Schatten von Bäumen, schilderte Leicht. Beim Themenkreis „Augenblicke“ betone Brandt Kreisformen, unterlegt mit leuchtender Acrylfarbe, auf der sie Reißkohlelinien kreiseln lässt. „Die Künstlerin bleibt nicht am kleinen Format kleben, sondern wählt mutig teils über eine Meter große quadratische Büttenpapiere“, so Leicht weiter.

Brandts Werke erinnerten an eine mit bloßem Auge nicht sichtbare Welt. Ordnung und willkürliche Strukturen lägen im Schaffen der Künstlerin nah beieinander und sie finde zwischen beidem eine Balance. „Anita Brandt ist eine Zeichnerin, die konstruktiv gegenstandslos Liniennetze - verdichtend und erweiternd - lebendig über ihre Formen legt“, beschrieb Leicht die Werke der Preisträgerin, die mit Bleistift, Reißkohle, Fineliner und Rapidograph, einem Tuschefüller, arbeitet.

Anita Brandt ist von Beruf gelernte Bauzeichnerin und ist jetzt als technisch-kaufmännische Angestellte tätig. Zwischen 2013 und 2020 hat sie ein berufsbegleitendes Studium bei Faber Castell in Stein bei Nürnberg absolviert. „Das war die Initialzündung“, sagte sie im Gespräch über ihren Werdegang. „Die Kunst ist meine Leidenschaft“, verriet sie nach der Auszeichnung.

Umfangreiches Spektrum

Bei der Jahresausstellung im Reitstadel zeigen 50 Künstler des Kunstkreises Jura 85 ihrer Werke. Da die Residenz als weiterer Ausstellungsraum zum Reitstadel nicht zur Verfügung stand, konnten nur jeweils zwei Arbeiten jedes Künstlers berücksichtigt werden. „Das Spektrum ist trotz der Einschränkung umfangreich“, meinte Kunstkreis-Vorsitzender Oskar Reithmeier. Die Neugierigen können sich davon bei einem Besuch im Reitstadel überzeugen.

Die Ausstellung ist bis zum 26. September von 14 bis 17 Uhr jeweils von Mittwoch bis Sonntag zu sehen. Eine Anmeldung sollte unter info@kunstkreis-jura.de oder Telefon (0171) 6 86 61 10 erfolgen. Bei der Ausstellung ist auch die Jahresgabe von Donata Oppermann zum Preis von 40 Euro erhältlich.

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