Grüner Ring um Altstadt

Bagger rollen: Parkplatz wird zu Park für Neumarkter

20.11.2021, 21:15 Uhr
Ein Plan für die Neugestaltung des Stadtparks, wie er im Februar diesen Jahres diskutiert worden ist.

© jankaf Ein Plan für die Neugestaltung des Stadtparks, wie er im Februar diesen Jahres diskutiert worden ist.

Den Startschuss dazu hat der Stadtrat bei seiner Sitzung im Februar gegeben. Allerdings hat die CSU damals die Kosten auf zwei Millionen Euro auf Seiten der Stadt gedeckelt, sonst hätte sie den Maßnahmen nicht zugestimmt. Pläne, die sagen, dass die Kommune nicht mehr als zwei Millionen Euro für den Umbau in die Hand nahmen muss, sind bislang aber nicht bekannt. Seither, sagt ein gut unterrichteter Insider, sei das Thema keines mehr gewesen.

Bevorstehende Baumaßnahme auf Parkplatz

„Mit diesem Schreiben möchten wir Sie über eine anstehende Baumaßnahme auf dem Parkplatz „Mühlstraße“ informieren, steht in einem Schreiben, das den Neumarkter Nachrichten vorliegt. „Betroffen ist hierfür der südliche Teil auf der Seite des Stadtparkes. Beginn dieser Maßnahme ist voraussichtlich Anfang Dezember. Die Dauer der Arbeiten ist leider noch nicht abzusehen. Diese Parkplätze sind für eine unbestimmte Zeit leider nicht mehr nutzbar“, heißt es aus dem Tiefbauamt.

Eine Nachfrage im Rathaus hat ergeben, dass vorbereitende Arbeiten für die Umgestaltung des Stadtparkes beginnen im Bereich des Parkplatzes auf dem Areal des früheren Hotel Wunder. Von einem Bauabschnitt könne aber noch nicht gesprochen werden, wird der Ball bewusst flach gehalten. Einen Bauabschnitt gab es schon, so den Bauabschnitt eins rund um das Museum Fischer mit der Freilegung des Leitgrabens und dem Anlegen des Wasserspielplatzes.

Leitgraben wird freigelegt

Der Bauabschnitt zwei ist laut einer Plan-Skizze des Büros Lex-Kerfers der Parkplatz an der Mühlstraße. Auch hier soll der Leitgraben wieder freigelegt werden, Wasserterrassen und einen Spielplatz sieht ein Planentwurf aus dem Februar 2021 vor. Dazu kommen viele Bäume und eine Freifläche – mithin ein Lückenschluss des Grüngürtels rund um die Neumarkter Altstadt.

Die Maßnahme soll aus einem Programm der Regierung der Oberpfalz bezuschusst werden“, sagt eine ziemlich überraschte Sigrid Schindler. Nachdem der Freundeskreis Stadtpark sich mit seinen ausgefeilten Vorstellungen nicht hatte durchsetzen können im Rathaus, war man nach einer Bedenkzeit in das Sammeln von Unterschriften für ein zweites Bürgerbegehren zu diesem Thema eingestiegen.

Der erste Anlauf war bekanntlich erfolgreich – aber folgenlos geblieben. Sigrid Schindler: „Wir haben einen Gesprächstermin für Oktober im Rathaus angeboten bekommen – getan hat sich bis heute nichts.“ Sie ist sich sicher, bis Weihnachten die nötigen Unterschriften für ein zweites Bürgerbegehren zusammen zu haben. Gut 2500 müssen es sein – das letzte Mal wurde diese Zahl weit übertroffen.

Archäologen auf dem Parkplatz

So richtig losgehen kann es im Dezember noch nicht mit dem Umbau. Denn: Bevor hier irgendetwas passiert, müssen erst die Archäologen das Gelände sichten, heißt es im Rathaus. Bei Grabungen neben der Zufahrt zur Tiefgarage hatten sich Überreste gefunden, die auf den früheren Schlossweiher in diesem Areal verwiesen. Vielleicht findet sich noch mehr – und lässt sich als eine Art öffentliches Geschichtsbuch in den Park einbauen. Nicht weit entfernt, unter dem Cafe Zentral, fanden sich gut erhaltene Teile des früheren Stadtgrabens mit Balken, Schilfmatten und mehr. Die verschwanden in einer Nacht-und Nebel-Aktion.