Biogas und Bienenglück: Imker möchte Silphie-Pflanze etablieren

27.8.2020, 12:04 Uhr
Biogas und Bienenglück: Imker möchte Silphie-Pflanze etablieren

© Foto: Jutta Riedel

Die Silphie ist eine mehrjährige Pflanze – gerechnet wird mit einer Lebensdauer von zehn bis 15 Jahren – mit großer Biomasse, die sich sehr gut für die Energiegewinnung in Biogasanlagen eignet.

Einen ersten sechs Meter breiten Streifen hat der Imker mit seinen Mitstreitern bereits 2015 in einer Zwei-Tages-Aktion auf einem Acker von Landwirt Markus Lehmeier bei Pettenhofen – damals noch von Hand – angepflanzt; im Folgejahr wurde der Streifen dann um zwei Hektar erweitert und angesät von der Firma "Donau-Silphie", der es gelungen ist, das Saatgut so weit zu präparieren, dass es, wie anderes Saatgut auch, mit 80-prozentiger Keimfähigkeit ausgesät wurde.

Imkerei Bösl vergibt Blüh- und Bienenpatenschaften

Beworben wird die Energiepflanze auch vom Fachverband Biogas, der für das Feld bei Pettenhofen eine Infotafel beigesteuert hat. Bei Nattershofen hat Bösl selbst eine Fläche mit der Silphie bestellt, weitere Flächen in der näheren Umgebung finden sich in Anzenhofen und Leinhof.

 

 

Bösl und seine Ehefrau Sabine, die in Lauterhofen die Naturimkerei Bösl betreiben, setzen sich ein für den weiteren Ausbau der Silphie, der Imkerei und Landwirtschaft gleichermaßen zugute kommt. Heuer vergibt die Imkerei dazu erstmals auch Blüh- und Bienenpatenschaften.

Bienen mögen die Silphie gern

Die Pflanze, die von Ende Juni bis Mitte September blüht, ist ein guter Pollenlieferant, insbesondere in der trachtarmen Zeit und eine gute Option, um weniger Winterfutter für die Tiere zu benötigen, erläutert Bösl. In Pettenhofen erfreuen sich aktuell die Bienen von Imker Michael Federl über den reich gedeckten Tisch.

Wie der Mais wird auch die Silphie gehäckselt und der Biogasanlage zugeführt; als Futtermittel eignet sie sich nicht. Nach den ersten zwei Jahren, die die Pflanze benötigt, um sich zu etablieren, liegt die Ertragsquote bei 75 bis 80 Prozent gegenüber dem Mais, informiert Lehmeier.

Da sie auf dem Boden bestehen bleibt, gibt es keine Erosion, Stickstoff wird gebunden. Der Tiefenwurzler bindet Wasser im Boden, aber auch die becherförmigen Blätter der Pflanze, in denen sich Tau und Regenwasser sammelt, dienen als Wasserspeicher. Gedüngt wird überwiegend mit Gärresten, mineralischer Dünger wird wenig bis gar nicht benötigt. Auf chemischen Pflanzenschutz kann verzichtet werden.

 

 

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