Nach Hochwasser in Neumarkt

Breiter Graben soll Höhenberg vor vollgelaufenen Kellern schützen

10.8.2021, 15:00 Uhr
Wasserableiter: Ein breiter, mit dicken Steinen ausgekleideter Graben soll das Höhenberger Baugebiet Kapellenäcker vor neuen Überschwemmungen schützen.

© Günter Distler, NNZ Wasserableiter: Ein breiter, mit dicken Steinen ausgekleideter Graben soll das Höhenberger Baugebiet Kapellenäcker vor neuen Überschwemmungen schützen.

Die Keller im Höhenberger Neubaugebiet "Kapellenäcker II" sind in den vergangenen drei Wochen zum Glück trocken geblieben. Das möchten die Anwohner am südlichen Ortsrand sicherlich niemals wieder erleben: Nach einem heftigen Wolkenbruch am Abend des 4. Juli schoss das abfließende Regenwasser auf seinem Weg von den angrenzenden, höher gelegenen Pferdekoppeln hinunter ins Lengenbachtal - und dabei mitten durch das Neubaugebiet. Allerdings nicht, wie gewünscht, im unterirdischen Kanal, sondern oben auf der Straße. Und es floss auch einige Keller.

Ein paar Tage später verwandelte ein Platzregen die abschüssige Straße erneut in einen Sturzbach. Doch da war man schon etwas besser darauf vorbereitet, Sandsäcke waren zur Hand, die Feuerwehr hob Gullydeckel heraus. Ein Hausbesitzer hatte sogar einen Graben auf seinem Grundstück gezogen, um möglichst viel Wasser vom Haus fortzuleiten.

Zu diesem Zeitpunkt hatte auch schon ein Bagger des städtischen Bauhofs damit begonnen, neben dem Schotterweg zwischen Weide und Wohnbebauung einen tiefen Graben anzulegen. Inzwischen ist die Furche mit dicken Steinen ausgekleidet, die den Wänden halt geben. Sie endet auf einer Wiese unterhalb von Höhenberg, gegenüber dem Einstieg ins Lengenbachtal.

"Eine Sofortmaßnahme der Stadt", sagt deren Pressesprecher Franz Janka. Zwar sei seit der Schneeschmelze in diesem Frühjahr das Problem an den Kapellenäckern bereits bekannt gewesen, die Bauverwaltung arbeite auch schon an einer Lösung. "Aber weil die Stadt dafür eine Wasserrechtsgenehmigung beim Landratsamt beantragen muss, braucht es eine genaue Planung", so Janka.

Abhilfe wünschen sich auch einige Wolfsteiner von der Stadt. Auf der fast schnurgeraden Brunnenstraße zum Beispiel rann am 4. Juli das nicht versickerte Regenwasser vom Fuchsberg talwärts. Die Kanalisation konnte die Mengen nicht fassen. Nicht zum ersten Mal, wie Anwohner berichten.

Am unteren Ende der Brunnenstraße schoss die Brühe über die querverlaufende Ohmstraße in die bebauten Grundstücke und drangsalierte auch noch die Nachbarn dahinter am Lohgraben. "Oberflächenwasser ist Stadtsache", sagt ein Betroffener. Er traut sich kaum mehr in den Urlaub zu fahren, weil jeder Starkregen daheim neues Unheil für ihn bedeuten könne.

Der Fußweg von Höhenberg im Tal nach Höhenberg, den die Sturzflut seitlich unterspült hatte, ist wieder freigegeben. Die Stadt hatte ihn sperren müssen, weil entlang des Weges Strom- und andere Leitungen offenlagen. Diese wurden repariert oder ganz erneuert.

Im Anschluss hat die Stadt den Hangweg neu asphaltiert, zuvor aber noch ein weiteres Ablaufgitter eingebaut sowie die Ränder aufgefüllt und befestigt. Dadurch sei der Weg nun etwas schmaler geworden, sagt Stadtsprecher Franz Janka. "Das ist aber auch nur eine bauliche Übergangslösung."

1 Kommentar