Feuerwerk ist ein äußerst emotionales Thema

2.10.2014, 09:56 Uhr

Bürgermeister Albert Löhner, der Oberbürgermeister Thomas Thumann als Sitzungsleiter vertrat, hatte es geahnt. Schließlich beendete er das fruchtlose verbale Hin und Her und schloss die Rednerliste. Schließlich gehe es nur darum, der Verwaltung in Form einer Satzung eine Richtlinie an die Hand zu geben. Die ließe sich bei Bedarf auch wieder ändern.

Wie bereits berichtet, schreibt die neue Satzung vor, dass Feuerwerke an runden Geburtstagen ab 80 Jahren und zu Hochzeiten grundsätzlich erlaubt werden sollen. Allerdings dürfen keine Raketen in den Himmel geschossen werden. Genehmigt werden so genannte Barock- und Bodenfeuerwerke, die nicht im ganzen Stadtgebiet zu bewundern sein dürften.

Ohnehin wurde hier eh viel Lärm um wenig gemacht. Ausnahmegenehmigungen für an sich verbotene Feuerwerke gibt es schon lange. Doch nur in drei Lokalen der Stadt wird gelegentlich eines abgebrannt. Fünf bis acht im Jahr, schätzt Ordnungsamtsleiter Christian Jäger. Etwa die doppelte Zahl an Anfragen wird aus diversen Gründen abgelehnt.

Ursula Plankermann (SPD) fürchtet dennoch, dass mit solch einer Satzung die Zahl der Feuerwerke stark zunehmen werde. Die Nachbarn, mutmaßt sie, würden nicht begeistert sein. Zudem bezweifelte sie stark, ob Jubilare über 80 Jahre die Klientel seien, die noch scharf auf ein nächtliches Spektakel dieser Art ist. Unterstützung bekam sie von der Grünen Sigrid Steinbauer-Erler und Helga Hoerkens (FDP).

Heinz Sperber (CSU) sprach sich dagegen für eine Liberalisierung aus. Man dürfe den Bürger nicht in allen Fragen zu gängeln versuchen. Martin Meier (UPW) warnte jedoch: Feuerwerke würden sinnvollerweise nachts abgebrannt, damit man was sieht.

Das heiße aber auch, dass sicher ein Teil der Festgesellschaft schon einiges über den Durst getrunken hat.

Leichtsinn im Umgang mit den Feuerwerkskörpern sei da nicht auszuschließen.

„Gut“ erwiderte Elfriede Meier (CSU), „dann verbieten wir auch gleich den Alkohol, weil es dann ja auch zu Raufereien kommen kann.“

Das weckte unmittelbar den Widerspruchsgeist von Ursula Plankermann: „Wir wollen hier ja keine Ausnahmegenehmigung für Raufereien beschließen.“

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