Wildanflüge sind über einen Meter hoch 

Gefährden Bäume das Ufer des Leitgrabens im Neumarkter Stadtpark?

28.8.2021, 12:30 Uhr
Am Leitgraben in Neumarkt beim Fischermuseum wachsen wild  Bäume. Ihre Wurzeln   können die  Uferbefestigung beschädigen. 

© Fritz-Wolfgang Etzold, NNZ Am Leitgraben in Neumarkt beim Fischermuseum wachsen wild  Bäume. Ihre Wurzeln   können die  Uferbefestigung beschädigen. 

Beim Gang durch den Neumarkter Stadtpark fällt auf, dass am Ufer des Leitgrabens zwischen Mühlstraße und Weiher einige Wildanflüge ziemlich hochgeschossen sind.

Weder der Ahorn noch der Baum im Hintergrund sind an dieser Stelle gepflanzt worden. 

Weder der Ahorn noch der Baum im Hintergrund sind an dieser Stelle gepflanzt worden.  © Fritz-Wolfgang Etzold, NNZ

So steht aus der Anpflanzung gegenüber des Museums ein zwei Meter hoher Ahorn hervor. An der Museumsfassade sprießt eine Eiche. Aus den Gabionen wächst eine Buche heraus. Eine andere Buche direkt am Ufer hat schon eine beträchtliche Höhe erreicht und einen Stammdurchmesser von sicherlich fünf Zentimeter.

Auch in den Gabionen hat sich ein junger Baum angesidelt. 

Auch in den Gabionen hat sich ein junger Baum angesidelt.  © Fritz-Wolfgang Etzold, NNZ

Doch so schön die natürliche Verjüngung der Vegetation auch ist: Gefährden die Wurzeln der Bäume die Uferbefestigungen des Leitgrabens? Schließlich wachsen sie nicht nur in die Höhe, sondern entwickeln auch ein kräftiges Wurzelwerk. Was dieses anrichten kann, wissen viele Hausbesitzer, deren Kanal zerstört wurde, oder jeder Passant, der einmal über die Holperwege im unsanierten Teil des Stadtparks gegangen ist.

Wie also geht die Stadtgärtnerei mit diesen Wildanflügen um? "Grundsätzlich ist eine Naturverjüngung über selbst aufgehende Bäume an geeigneten Stellen begrüßenswert", heißt es aus dem Rathaus. Der Leitgraben ist eine offene Wasserleitung, um Wasser aus der Pilsach in den Alten Kanal einzuspeisen. Die jungen Bäume im Uferbereich verändern zunächst einmal nicht gravierend die Fließeigenschaften des Gewässers. Doch um die Wasserzuführung zur Scheitelhaltung des Kanals zu erhalten, ist dauerhafter Pflege des Leitgrabens notwendig.

Durch das Wurzelwachstum oder aber bei Windwurf könnten Beschädigungen an der Uferbefestigung entstehen. Dies muss verhindert werden, auch um in der Nähe befindliche Wege zu schützen.

"Derzeit stellt der Bewuchs noch kein Problem dar"

"Derzeit stellt der Bewuchs noch kein Problem dar und wurde daher auch noch nicht entfernt", so die Verwaltung. Sollte dies jedoch erkennbar werden, dann müssten diese Gewächse entfernt werden. Dies werde "demnächst" geschehen.

Mit wild gewachsenen Bäumen im Stadtpark hat die Verwaltung schlechte Erfahrungen gemacht. Viele der Bäume, wegen denen die Erweiterung des Stadtparks ausgebremst wurde, waren ebenfalls Wildanflüge und kaum größer als die jungen Gehölze am Leitgraben.

Nach dem drohenden Aus wegen des Bürgerentscheids hatte der Stadtrat überarbeiteten Plänen zugestimmt, bei denen fast alle Bäume erhalten bleiben. Die Initiatoren des Bürgerentscheids lehnen diese Pläne allerdings ab. Der Freundeskreis des Stadtparks sammelt Unterschriften für ein zweites Bürgerbegehren

Die vor vier Jahren angegangene Parksanierung befindet sich unterdessen weiter auf dem Amtsweg. Für den Bauabschnitt II (Parkplatz Wunder) erwartet man Geld vom Bezirk und für den Bauabschnitt III (Alte Schanze) Zuschüsse vom Bund. Insgesamt geht es um bis zu fünf Millionen Euro.

Ein zwingend zur Antragstellung durchzuführende Koordinierungsgespräch hat stattgefunden. Die Antragsunterlagen sind gemäß dem vorgeschriebenen weiteren Ablauf derzeit in der Abstimmung. "Eine grundsätzliche Zustimmung zum Projekt durch die Fördermittelgeber wurde mündlich erteilt", so der städtische Pressesprecher Franz Janka.

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