Großprojekt in Ägypten

Huber SE aus Berching ist bei weltgrößter Anlage zur Wasseraufbereitung mit im Boot

1.10.2021, 18:04 Uhr
Eine halbe Million Menschen profitiert von der Anlage zur Wasseraufbereitung in Bahr El-Baqar.

© Huber SE Eine halbe Million Menschen profitiert von der Anlage zur Wasseraufbereitung in Bahr El-Baqar.

Sauberes Wasser für die Sinai-Halbinsel: Die Wasseraufbereitungsanlage in Bahr El-Baqar (Ägypten) ist kürzlich von Guinness World Records als weltweit größte Anlage dieser Art ausgezeichnet worden. Das Berchinger Unternehmen Huber lieferte 128 Schlammwender „Solstice“ für das Großprojekt.

Der Abflusskanal Bahr El-Baqar führt von der ägyptischen Hauptstadt Kairo längs des Suezkanals durch den Manzala-See ins Mittelmeer. Teilweise unbehandelte kommunale und industrielle Abwässer sowie verunreinigte Oberflächenwasser aus der Landwirtschaft führten bisher zu einem ökologischen Ungleichgewicht. Zur Lösung dieses Problems erhielt das Joint Venture Orascom Construction und Arab Contractors 2018 für knapp 700 Millionen Euro den Auftrag, eine Wasseraufbereitungsanlage zu erbauen.

In 16 Gewächshäusern kommen die Schlammwender aus Berching zum Einsatz.

In 16 Gewächshäusern kommen die Schlammwender aus Berching zum Einsatz. © Huber SE

Hierfür holte das Gemeinschaftsunternehmen unter anderem die Huber SE ins Boot: Das Berchinger Unternehmen liefert bei dem weltweit größten Projekt zur Klärschlammtrocknung seine innovative Technologie für die Klärschlammtrocknung mit Solarenergie.

„Mit unserer innovativen Technologie tragen wir zur Aufbereitung sehr großer Wassermengen bei. Dass mehr als eine halbe Million Menschen von diesem Großprojekt profitiert, macht uns stolz“, sagt Johann Grienberger, der Vorstand Technologie der Huber SE.

Die 128  Schlammwender "SOLSTICE" trocknen den bei der Wasseraufbereitung entstandenen Schlamm auf ein Viertel in Masse und Volumen und verwandeln ihn in körniges Granulat.

Die 128 Schlammwender "SOLSTICE" trocknen den bei der Wasseraufbereitung entstandenen Schlamm auf ein Viertel in Masse und Volumen und verwandeln ihn in körniges Granulat. © Huber SE

Durch den Reinigungsprozess fallen bei der Wasseraufbereitung sehr große Mengen an Schlamm an. Um die Menge zu reduzieren, wird der Schlamm mithilfe von zwei Maschinen entwässert und von den vollautomatischen und solarbetriebenen Klärschlammwendern getrocknet. Die 128 Schlammwender von Huber trocknen den Schlamm auf ein Viertel in Masse und Volumen und verwandeln ihn in körniges Granulat. Je nach Zusammensetzung kann das Trockengranulat als Dünge- oder effizientes Heizmittel eingesetzt werden.

Insgesamt wird der Anteil des Trockenrückstands von 475.000 Tonnen entwässerten Klärschlamms von 24 auf 75 Prozent erhöht. So müssen nur noch 15.000 Tonnen stabiles Trockengranulat entsorgt werden.

Daneben liefert Huber die komplette vollautomatische Auf- und Abgabe des Schlamms mittels Schubbodensystem und Transportschnecken. Diese haben eine Gesamtlänge von drei Kilometern. Außerdem liefert das Berchinger Unternehmen die Steuerung für die gesamte solare Trocknungsanlage und das komplette verfahrenstechnische Detailengineering.

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