Denkmalschutz ist involviert

Neuer Wohnraum rund ums Stadler-Anwesen

12.12.2021, 14:01 Uhr
Kompliziertes Vorhaben: Rund um das denkmalgeschützte Haus zwischen Talwiese und Neumarkter Straße soll "nachverdichtet" werden.

© Anestis Aslanidis, NN Kompliziertes Vorhaben: Rund um das denkmalgeschützte Haus zwischen Talwiese und Neumarkter Straße soll "nachverdichtet" werden.

Es ist ein klassisches Projekt von Nachverdichtung, das sie in Postbauer-Heng als flächenmäßig kleinster Gemeinde des Landkreises stets befürworten. Aber: Es geht um das weitläufige Areal rund um ein denkmalgeschütztes Haus. Das macht das Bebauen etwas komplizierter. Der Rat hat deshalb einer Bauvoranfrage für das Grundstück Neumarkter Straße 44 zugestimmt, damit die Denkmalschutzbehörde in die Planung eingebunden werden kann.

Es ist eine große Fläche in bester Lage in Heng. Das alte Stadler-Anwesen. Auf ihm fanden sich früher das Bauernhaus und ein Stadl. Die Besitzer wollen auf dem weitläufigen Grund drei Mehrfamilienwohnhäuser mit Wohnungen verschiedensten Zuschnitts bauen und mit dem Erlös aus diesem Invest das denkmalgeschützte Haus sanieren.

Abstände zu gering

Doch der Denkmalschutzbehörde, schreibt der planende Architekt, seien die Abstände zum Bauernhaus zu gering, die Neubauten kämen ihm zu nahe. Es sollten nur untergeordnete Gebäude entstehen , um die Wirkung des Denkmals nicht zu schmälern. Das widerspricht der Intention der Bauherren.

Der Plan, schreibt der Architekt, würde schon jetzt die Abstandsgrenzen der Bauordnung einhalten. Die nötigen 31 Stellplätze habe man inzwischen in einer aufwändig vergrößerten Tiefgarage untergebracht. Auf dem Grund selbst werde es, im Vergleich zum ersten Entwurf, nur mehr sieben Parkplätze geben. Außerdem würden die Fassaden der Neubauten stellenweise mit senkrechten Holzschalungen versehen.

„Stimmen wir zu, damit der Denkmalschutz seine Arbeit aufnehmen kann“, warb Bürgermeister Horst Kratzer. Das tat der Rat.

Lagerhalle soll Gastraum werden

Eine Runde weiter kam auch der Antrag auf Nutzungsänderung in einer Gewerbehalle im Gewerbegebiet an der Heide. Dort soll ein Teil einer Lagerhalle in einen Gastraum umgewidmet werden, außerdem soll noch ein Gastraum angebaut werden. Die Verwaltung sah da einige Schwierigkeiten, losgelöst von der Tatsache, dass der Eigentümer die per Bebauungsplan vorgeschriebenen vier Bäume im eh sehr dürftigen Grünstreifen noch immer nicht angepflanzt hat. Der Antragsteller wird nun mit den Anforderungen konfrontiert und soll diese umsetzen. Liegt der neue Plan vor, kommt er wieder in den Gemeinderat.

Vom Eis ist auch der größte Teil der Bauleitplanung Ortsabrundung Buch. Der Rat klammerte den Teilbereich D aus, das ist das Areal im und am Holzammer-Anwesen, und stimmte den drei anderen, teils reduzierten Teilbereichen zu. Wie es im Teilbereich D weitergehen wird, ist derzeit weiter offen. Vom Eigentümer wird bekanntlich eine Einstufung als Mischgebiet angestrebt.

Wer zahlt die Untersuchung?

Die Kanalbaumaßnahmen in Pavelsbach hat der Rat ebenfalls vergeben. Auf die Gemeinde kommen 2,83 Millionen Euro für die Maßnahme zu. Eine erste Begehung wird es im Bereich Buchenrainbach geben. Das Areal ist als Mischgebiet ausgewiesen, aber zum größten Teil nicht im Besitz der Gemeinde. Dafür sind auf der Schanze Bodendenkmäler aus der Latenezeit und dem Mesolithikum ausgewiesen.

Da könne nichts sein oder ein Fass ohne Boden, sagte Bürgermeister Horst Kratzer. Um das zu erfahren, müsse nun erst einmal die Erstbegehung durchgeführt werden. Die Frage sei, wer zahlt die Untersuchung, und: „Ist es wirtschaftlich sinnvoll, dort was zu machen?“ Die Erstbegehung kostet 2000 Euro, die Gemeinde übernimmt sie. Kratzer bat lachend: „Dass mir jetzt dort keiner alte Tassen oder noch ältere Kachelöfen vergräbt.“

Wenig bis keine Gegenliebe fand der Antrag von Anwohnern des Spechtweges, diesen zur Tempo-30-Zone zu machen. Dazu trug auch die Auswertung einer Geschwindigkeitsmessung vom Dezember 2020 bis Januar 2021 bei. Bei erlaubten 50 km/h lag der Schnitt der gemessenen 16913 Fahrzeuge bei 34 km/h. Einen Ausreißer gab es, der mit 90 km/h durchrauschte, im Schnitt fuhren 85 Prozent bis zu 40 km/h. Das sei auch der Parksituation geschuldet. Horst Kratzer: „Da müssten wir in die Grundsatz-Diskussion einsteigen, die ganze Gemeinde zur Tempo-30-Zone zu erklären.“ Das wollte keiner.

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