Neuer Ortssprecher gewählt

Rohr und Aßlschwang haben wieder eine Stimme im Freystädter Stadtrat

22.9.2021, 10:12 Uhr
Bei der Bürgerversammlung in Rohr ist Jürgen Fiegl (re.) zum Ortsvertreter gewählt worden und wird künftig an den Stadtratssitzungen unter der Leitung von Bürgermeister Alexander Dorr teilnehmen.

© Anne Schöll, NNZ Bei der Bürgerversammlung in Rohr ist Jürgen Fiegl (re.) zum Ortsvertreter gewählt worden und wird künftig an den Stadtratssitzungen unter der Leitung von Bürgermeister Alexander Dorr teilnehmen.

Mit über einem Jahr coronageschuldeter Verspätung haben nun Rohr und Aßlschwang einen Ortssprecher. Jürgen Fiegl aus Rohr ist in dieses Amt gewählt worden.

Die letzten 30 Jahre war Xaver Großhauser amtierender Stadtrat der ehemaligen Gemeinde Aßlschwang. Er ist bei der letzten Wahl nicht mehr angetreten.

Nach der Stadtratswahl im März vorigen Jahres sollten eigentlich die Altgemeinden, die keinen Mandatsträger platzieren konnten, einen Vertreter wählen. Das musste aber wegen der Corona-Beschränkungen verschoben werden, erklärte Bürgermeister Alexander Dorr bei der Bürgerversammlung, zu der sich 57 Stimmberechtigte eingefunden haben.

42 Stimmen für Fiegl

Zur Wahl stellten sich Jürgen Fiegl (CSU) und Mattias Bauer (Freie Wähler) aus Aßlschwang. Beide hatten bereits bei der Kommunalwahl im Vorjahr kandidiert, die Stimmen hatten jedoch nicht für ein Mandat gereicht. Fiegl ist 48 Jahre alt, wohnt seit 2002 mit seiner Frau und den beiden Töchtern in Rohr und arbeitet in der technischen Entwicklung bei Audi in Ingolstadt. Der 43-jährige Matthias Bauer lebt mit seiner Frau und den beiden Töchtern in Aßlschwang und arbeitet in seinem erlernten Beruf als Schreiner. Bei der anschließenden Wahl votierten 42 Anwesende für Fiegl und elf für Bauer.

Dann ging Dorr zur Bürgerversammlung über. Er informierte, dass die Einwohnerzahl in Rohr, Aßlschwang und Richthof mit 461 Personen nahezu gleichgeblieben sei. Er kam zur Ortsumgehung von Rohr, die seit über 30 Jahren im Raum steht und bei der es nach Meinung der Bürger viel zu langsam weitergeht. Dorr erinnerte, vor vier Jahren habe sich der Stadtrat für die Nordvariante gestreckt, also für eine Trasse unterhalb des Möninger Bergs entschieden. Damals habe das staatliche Bauamt die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens bis Ende 2017 zugesagt. Das ist bis heute nicht passiert.

Bauamt steht zu Projekt Ortsumgehung Rohr

Dorr berichtete, bei einem Gespräch Anfang der Woche mit dem neuen Sachbearbeiter - die seinerzeitigen sind nicht mehr auf diesen Posten - habe man ihm versprochen, dass das Planfeststellungsverfahren nun bis Anfang 2022 eingeleitet werden soll. Gründe für die Verzögerung seien, dass die Unterlagen lange bei der haushaltsrechtlichen Prüfung gelegen hätten und der Rechnungsprüfungshof die Maßnahme geprüft habe. Der Sachbearbeiter habe telefonisch versichert, dass sich an der Notwendigkeit und dem Bauwillen des Bauamtes nichts geändert habe und dass das staatliche Bauamt nochmals eine Informationsveranstaltung zum Projekt in Rohr im Herbst abhalten will.

Dorr lobte auch die private Initiative von Erwin Großhauser, der Interessierte zu einer privaten Verkehrsschau einlud, um die Belastung der Ortsdurchfahrt zu veranschaulichen. Dorr bestätigte, er und die große Mehrheit des Stadtrats seien von der Notwendigkeit der Maßnahme überzeugt. Doch es gibt auch Nichtüberzeugte, die eine Bürgerinitiative gegen die Ortsumgehung gegründet haben. „Es ist wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben, um eine Spaltung des Dorfes zu verhindern“, so Dorr.

Ärger mit Regenwasser vom Berg

Weil die Ortsdurchfahrt von Rohr in schlechtem Zustand ist, will Dorr mit dem staatlichen Bauamt wegen Reparaturarbeiten am Belag sprechen. Als Erstmaßnahme sollen noch in diesem Jahr die beim Überfahren klappernden Kanaldeckel saniert werden.

Ein Anwohner sprach das Regenwasser an, dass bei Starkregen vom Möninger Berg über die Flurstraßen ins Dorf schießt, über den Dorfplatz, die Straße und durch seinen Hof läuft. Die Regenwasserableitung müsse verbessert werden. Klagen kamen auch, dass die Schwarzach, die knapp hinter dem Dorf verläuft, zugewachsen sei und verlande und deshalb zusätzliches Wasser kaum aufnehmen könne. Dorr versprach zur Wasserproblematik einen Ortstermin.

Tempo 30 nicht erwünscht

Im neuen Baugebiet in Aßlschwang kämpft man ebenfalls mit dem Wasser vom Berg. Hier wird eine Lösung gesucht. Klar ist, dass das Baugebiet einen separaten Abwasserkanal braucht und nicht an den bestehenden Kanal angeschlossen werden kann.

Die Gemeindeverbindungen von Rohr nach Möning und von Aßlschwang nach Möning, die beide in schlechtem Zustand sind und erneuert werden müssten, wurden wieder angesprochen, ebenso die Bushaltestelle des ÖPNV in der Ortsmitte, die nicht beschildert ist und keine Beleuchtung hat. Zur Sicherheit der Kinder müsse das schnellstens geändert werden. Dorr fragte nach, ob in den Dörfern Tempo 30 gewünscht wird. Wird es nicht, erfuhr er, außer in der Ortsdurchfahrt von Rohr. Aber das ist eine Staatsstraße und damit ist Tempo 30 dort so gut wie unmöglich.

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