Rosengarten in Neumarkt: Dornröschenschlaf endet erst nächstes Jahr

14.8.2020, 18:19 Uhr
Inmitten des Duftrosenreiches wurde der Gedenkstein für Erwin Kleemann platziert. Ein Rundgang mit Kreisfachberater Franz Kraus lässt erahnen, auf was sich die Bevölkerung im nächsten Jahr – nach Abschluss der Bauarbeiten – im Rosengarten freuen darf.

© Wolfgang Fellner, NNZ Inmitten des Duftrosenreiches wurde der Gedenkstein für Erwin Kleemann platziert. Ein Rundgang mit Kreisfachberater Franz Kraus lässt erahnen, auf was sich die Bevölkerung im nächsten Jahr – nach Abschluss der Bauarbeiten – im Rosengarten freuen darf.

Kreisfachberater Franz Kraus und Susanne Flach-Wittmann haben mit Landschaftsarchitektin Maria Bossle ein völlig neues Konzept für den Rosengarten erarbeitet und zum Teil schon realisiert. Die Rose als Königin der Blumen wurde mit vielerlei winterharten Blütenstauden kombiniert.

Wenn die Absperrungen im nächsten Jahr verschwunden sind, dürfen sich die Besucher über verschiedene Themenbeete freuen, sagt Franz Kraus. Derzeit ist das Betreten des Areals für Besucher noch nicht möglich, da noch gearbeitet wird.

Robuste Schönheiten

Obwohl derzeit bei vielen Rosen Blühpause ist und nur vereinzelt die Blütenpracht zu sehen ist, lässt sich erahnen, was heranwächst. Kommt man vom Besucherparkplatz, wird man vom Beet „Rosen für Anfänger“ empfangen. Dort werden die stachligen Schönheiten gezeigt, die auch bei wenig Fachkenntnis problemlos im eigenen Garten gepflanzt werden können.
Kreisfachberater Franz Kraus sagt beim Baustellenbesuch, dass sich in der Rosenzucht viel verändert habe. Vermehrt seien jetzt auch robuste Sorten im Angebot, die ohne großen Pflegeaufwand neuen Glanz in den Garten bringen. Und wenn so eine Schönheit auch noch „Grande Amore“ heißt, schmilzt das Herz jedes Hobbygärtners.

Für die Ost- und Südseite entlang des neuen Gebäudekomplexes hat Susanne Flach-Wittmann ein kreatives Farbkonzept ausgearbeitet. In einem schmalen Streifen sollen die Farbtöne der Rosen und Stauden ineinander übergehen. Ganz vorn dabei ist die „Kesse Lippe“ in feurigem Rot, in deren Nachbarschaft sich auch Wiesenknöterich, Hosta und Schleierkraut wohlfühlen. Im Verlauf des Beets gehen die kräftigen Farben in Pastell über.

Genügsame Sorten

Weiter geht es zum Beet mit den Sorten des bekannten Oberpfälzer Rosenzüchters Franz Wänninger. An der Böschung daneben sind Kartoffelrosen gepflanzt, die ihren Namen ihrem runzligen Laub verdanken. Diese genügsamen Pflanzen werden bis zu einem Meter hoch und sollen an der abfallenden Böschung ein Hingucker werden.
In einem Halbrondell halten die Duftrosen Hof. Sie bestechen durch den Charme der alten Sorten und betörenden Duft. Da geht man gern in die Knie, um an ihnen zu schnuppern.

An Insekten gedacht

In Richtung Eingang liegt neu ein Rosenhügel unter dem Motto „Bienenweide“. Hier wachsen einfach blühende und halbgefüllte Rosen zwischen Lavendel und Katzenminze, sagt Franz Kraus. Dort summt und brummt es und auch einige Schmetterlinge schaukeln auf den offenen Blüten.
Der einst so prächtige Bogengang wird länger brauchen, bis er wieder in voller Schönheit bewundert werden kann. Die Rambler-Rosen benötigen rund fünf Jahre, bis sie sich in voller Pracht entfalten, sagt Franz Kraus. Einige haben den Baustellenbetrieb überstanden und sich wieder einigermaßen erholt. Die neu gepflanzten Rosenstöcke brauchen aber noch Zeit.
Obwohl der Rosengarten durch die Baumaßnahmen an Fläche verloren hat, gibt es eine kleine Steigerung bei Arten und Sorten, die dort nun wachsen, freut sich Franz Kraus – und zwar von 340 auf 375.
Rosenliebhaber Erwin Kleemann hat den Garten 1991 angelegt. Im Halbrondell erinnert zwischen den Duftrosen ein Gedenkstein an ihn. Für die Landesgartenschau 1998 wurde die Anlage umgestaltet und erweitert. Eine dritte Umgestaltung erfuhr der Garten im Jahr 2005.

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