Stromausfall in Neumarkt: Bagger beschädigte Kabel

23.2.2018, 14:00 Uhr
Man sieht, dass man nicht viel sieht: So wie hier in Nürnberg schaut es aus, wenn nachts der Strom ausfällt. So geschehen am Donnerstag um 4.35 Uhr in Neumarkt.

© News5/Grundmann Man sieht, dass man nicht viel sieht: So wie hier in Nürnberg schaut es aus, wenn nachts der Strom ausfällt. So geschehen am Donnerstag um 4.35 Uhr in Neumarkt.

Bereits am Montag beschädigte ein Bagger mehrere Stromkabel in der EFA-Straße. Vermutlich kam es daraufhin in der Nacht zu Donnerstag zu Folgeschäden im 20-KV-Kabelnetz. "An unterschiedlichen Stellen im Netz sind Kabel durchgebrannt, die für den Stromausfall gesorgt haben", teilten die Stadtwerke am Freitag mit.

Betroffen davon waren zunächst rund 10 000 Menschen. Dank des automatisierten Alarmsystems der Stadtwerke waren bereits zwölf Minuten nach dem Stromausfall um 4.35 Uhr die ersten Techniker in der Leitwarte und konnten mit der Fehleranalyse beginnen. "Schon im Laufe des Vormittages war die Stromversorgung komplett wiederhergestellt."

Die Reparaturarbeiten an den fehlerhaften Stromkabeln dauerten bis in die Nacht und werden am Freitag fortgeführt. "Ich bin stolz darauf zu sehen, dass wir in Rekordzeit reagieren und sehr zielstrebig die Fehlerquellen finden konnten", erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Dominique Kinzkofer. "Dadurch konnten wir innerhalb von nur wenigen Stunden die Menschen im Osten der Stadt wieder mit Strom versorgen. Dies ist für uns das Allerwichtigste."

Der nächste Schritt sei, dem Stromnetz wieder die gewohnte Stabilität zu verleihen. Kinzkofer bedankte sich ausdrücklich bei den Elektrikern der Stadtwerke wie auch bei den sofort beauftragten Tiefbauern für den schnellen und erfolgreichen Einsatz. Denn die fehlerfreien Leitungsstrecken konnten schon um sechs Uhr wieder ans Netz genommen werden.

Zu diesem Zeitpunkt waren nach Schätzungen von Franz Hunner, dem Bereichsleiter Infrastruktur/Netzmanagement der Stadtwerke Neumarkt, aber immer noch 6000 Menschen ohne Strom. Besorgte Anrufe kamen von Gewerbebetrieben sowie von Privatleuten, deren Tiefgarage sich nicht öffnen ließ oder die sich Sorgen um die Lebensmittel in der Tiefkühltruhe machten. Dank der doppelt angelegten (redundanten) Stromversorgung in Neumarkt, die nach dem Ringleitungsprinzip funktioniert, konnte um 12.54 Uhr die letzte Teilstrecke wieder zugeschaltet werden und ganz Neumarkt wurde wieder mit Strom versorgt.

Dann begann die Fehlersuche: Als Ursache für den Kurzschluss machten die Strom-Experten der Stadtwerke schon bald einen Fehler bei Bauarbeiten zu einem Wohnungsbauprojekt in der EFA-Straße aus. Bereits am Montag hatte dort ein Bagger ein 20KV-Kabel sowie mehrere Niederspannungs- und Steuerkabel durchtrennt.

Dadurch sei eine Schieflast im gesamten Stromnetz entstanden, die alle technischen Anlagen der Stadtwerke mit einer deutlich stärkeren Spannung belastet und vermutlich am Donnerstag zu mehreren Folgeschäden im Netz geführt hätte, so die Stadtwerke weiter.

Daraufhin waren die Mitarbeiter zunächst den Vormittag damit beschäftigt, die Fehlerquellen immer weiter einzugrenzen und das rund 800 Kilometer lange Leitungsnetz Stück für Stück zu auf seine Funktionsfähigkeit zu prüfen. Hierzu mussten sie als 20 Trafostationen anfahren, um von dort aus jeweils die Leitungs-Teilstrecken zu testen, durchzumessen und sukzessive wieder ans Netz zu nehmen.

"Wir haben bislang drei Störungsstellen lokalisieren können, die wir aktuell mit Hochdruck bearbeiten", erklärt Franz Hunner. Vor dem Haus St. Marien in der Badstraße wurde bereits bis in die Nacht gearbeitet, um die durchgebrannten Leitungen zu reparieren. Am Freitag kann die Oberfläche bereits wieder verfüllt und geschlossen werden. Parallel werden die Reparaturarbeiten in der Caritasstraße im Bereich der Kreuzung zur Karl-Speier-Straße fortgeführt. Hier kann es bis zum Abend zu leichten Verkehrsbehinderungen kommen.

Die dritte Störungsstelle befindet sich ebenfalls auf der Badstraße. Sie wird auf Höhe der Hausnummer 12 erst am Montag behoben. Die Baugrube muss bereits heute geöffnet und über das Wochenende nur provisorisch geschlossen werden, da den Arbeitern sonst der Frost zum Problem werden könnte.

Ohnehin müssen die Stadtwerke hier bereits mit Montagezelten und Heizstrahlern agieren, weil die Kunststoffe in der Kabelummantelung durch die niedrigen Temperaturen sonst zu steif werden. "Die Stromversorgung der Stadt ist von den Arbeiten jedoch nicht betroffen, weil die betroffenen Leitungsabschnitte aktuell vom Netz genommen sind", versichert Hunner.

Falls jedoch trotzdem irgendwo Störungen auftreten sollten, können sich die Bürger an die Störungsnummer der Stadtwerke Neumarkt, Telefon (0 91 81) 2 39-1 11, wenden.

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