Verkehrsgutachten spaltet Pyrbaumer Marktrat

18.10.2018, 18:13 Uhr
Verkehrsgutachten spaltet Pyrbaumer Marktrat

© Foto: Marktgemeinde Pyrbaum

Das Gutachten hat Diplom-Geograf Horst Pressler aus Cham erstellt. Das Ergebnis war eindeutig: Die Auswirkungen auf den Mühlenweg und die Graf-Albrecht-Straße wurden als "marginal", also geringfügig, bewertet. Ein Vergleich der Verkehrsprognosen zeigt, dass sich das Verkehrsaufkommen durch die Erweiterung des B-Plans "Am alten Forsthaus" je nach Straßenabschnitt lediglich zwischen 20 und 55 Fahrzeugen pro Tag erhöhen wird. Am Mühlenweg um 25, in der Graf-Albrecht-Straße Ost um 20 und in der Graf-Albrecht-Straße Süd um 55 Fahrzeuge pro Tag.

Kritisiert wurde die Ausstattung der Graf-Albrecht-Straße zwischen Mühlenweg und Wolfsteiner Platz hinsichtlich der Breite und den Gehwegen. Mit dieser Thematik wird sich der Bauausschuss beschäftigen.

Auszüge aus den Fragen der Räte: Monika Werft stellte die Einstufung der Straßen als Wohnstraßen generell in Frage. Monika Schmidt zweifelt die Problemlosigkeit des zusätzlichen Verkehrs besonders nach einem Bau von Mehrfamilienhäusern an, auch wenn durchgeführte Messungen dieses nicht belegten. Dirk Lippmann fand es gut, dass konstruktiv über Ortsansicht und Verkehr diskutiert wurde.

Ein Lkw-Fahrverbot bestehe in diesem Gebiet ohnehin schon und die Geschwindigkeit könne von 30 km/h noch weiter nach unten geregelt werden. Stefan Zeltner meinte, in Bürgerversammlungen wurde schon immer die hohe Verkehrsbelastung dieses Bereiches kritisiert. "Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer, Gehwege somit Pflicht."

Bürgermeister Belzl sah dies ebenso und versprach, sich für einen Gehweg vom Baugebiet ins Dorf einzusetzen. Erwin Dotzer und Albert Sandmair wunderten sich, dass das von Fakten ausgehende Gutachten angezweifelt wurde. "Was hat´s gekostet?" fragte Dirk Lippmann. Nach einigem Herumgedruckse antwortete der Bürgermeister: "Unter 5000 Euro".

Für die Kinderkrippe des Kindergartens Regenbogen wurde ein neues Raumkonzept der Firma Schilling vorgestellt. Das Gremium war davon so begeistert, dass es aus einer Erwägung zur Anschaffung einen Beschluss umformulierte. Pfarrer Klaus Eyselein, Herr Riege vom Elternbeirat, Frau Turner als Leiterin des Kindergartens und Architekt Jochen Sturm brauchten keinerlei Überzeugungsarbeit mehr leisten: Die Besichtigung in Sulzbürg hatte alle überzeugt.

Grünstreifen reicht nicht aus

Im Auslegungsverfahren zur Änderung des B-Planes Wohngebiet "Südlich der Eichenstraße" gab es weder von Bürgern noch von Behörden Einwände. Die SPD-Fraktion beantragte geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Ortsansicht auf das Gewerbegebiet Faber-Castell-Straße. Der bestehende Grünstreifen reiche dafür einfach nicht aus. Mit einer Gegenstimme wurde der Sachverhalt an den Bauausschuss übergeben.

Bürgermeister Guido Belzl informierte über die Ergebnisse der ersten drei Monate der Überwachung des ruhenden und fließenden Verkehrs nach dem Beitritt zur kommunalen Verkehrssicherheit. "Die Kosten halten sich in Grenzen und die Verkehrssicherheit hat sich erhöht."

11 875 Fahrzeuge wurden gemessen, 1917 beanstandet. Stefan Zeltner prangerte die Gehwegparker an. Gerhard Meyer definierte sein Rechtsverständnis bei Tempo 30 km/h: 36 oder 37km/h fahren sei da doch normal. Ab welcher Geschwindigkeitsüberschreitung werde gemessen und wie hoch seien die Toleranzen, wollte er wissen.

Ohne Gegenstimme wurde die Anmeldung der Städtebaulichen Maßnahmen 2019 bis 2022 für Pyrbaum und Seligenporten genehmigt. Als letzter Punkt der Tagesordnung wurde das "Erfrischungsgeld" für Wahlhelfer bei den kommenden Bürgerentscheiden am 11. November einheitlich auf 50 Euro festgesetzt.

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