Großübung am Samstag

Wie bei Anschlag oder Fliegerabsturz: Neumarkter Klinikum probt den Ernstfall

20.9.2021, 15:00 Uhr

Am Samstag, 25. September, wird eine sogenannte MANV-Übung am Neumarkter Klinikum durchgeführt. Um den Übungscharakter möglichst hoch zu halten, werden Einzelheiten und genaue Terminangaben im Vorfeld nicht genannt.

Das Wohl vieler geht vor

Der Massenanfall von Verletzten (MANV) bezeichnet eine Situation, bei der eine große Zahl von Betroffenen versorgt werden muss. "Dies kann zum Beispiel bei Busunfällen, Bombenattentaten, großflächigen ABC-Einsatzlagen, Seuchen oder Flugzeugabstürzen der Fall sein", erklärt Klinikumsprecher Oliver Schwindl.

Dabei stellt ein Massenanfall von Verletzten einen Grenzbereich zwischen der Notfallmedizin und der Katastrophenmedizin dar: "Die individualmedizinische Versorgung muss teilweise zum Wohl von vielen eingeschränkt werden, um Ressourcen zielorientiert einsetzen zu können."

Die Bewältigung eines MANV-Ereignisses sei eine Herausforderung, die von den Organen der öffentlichen Gefahrenabwehr interdisziplinär angegangen werden muss. "Kliniken stellen einen vitalen Part in diesem System dar und müssen unter Umständen plötzlich große Patientenströme erstaufnehmen und versorgen. Eine entsprechende Vorplanung und regelmäßiges Training sind daher essentiell, um die Versorgung der Landkreisbevölkerung in solch außergewöhnlichen Lagen im Ernstfall sicherzustellen."

Keine unangenehmen Nebenwirkungen

Die Großübung findet am Samstagvormittag statt. Das Klinikum weist darauf hin, dass es im Zuge der Großübung zu geringfügigen Beeinträchtigungen bei der Behandlung leichterer Verletzungen und Erkrankungen im Notfallzentrum kommen kann, ohne dass dies negative gesundheitliche Auswirkungen auf die Notfallpatienten haben wird.

Auch die stationäre Versorgung der Klinikpatienten sei in keiner Weise eingeschränkt, so Schwindl. "Für die Übung wurde zudem ein coronakonformes Hygienekonzept erstellt, so dass die Beteiligten größtmöglichen Schutz genießen."

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