Asef N.: Evangelische Kirche stärkt Zeugen den Rücken

14.7.2017, 05:54 Uhr
Die Polizei ging hart gegen Berufsschüler vor, die sich mit einer Sitzblockade gegen die Abschiebung eines Mitschülers einsetzten.

© Michael Matejka Die Polizei ging hart gegen Berufsschüler vor, die sich mit einer Sitzblockade gegen die Abschiebung eines Mitschülers einsetzten.

Die Tumulte rund um den Abtransport eines jungen Afghanen von einer Nürnberger Berufsschule wurden von vielen Menschen aus nächster Nähe beobachtet. Darunter waren auch zwei Pfarrerinnen und ein Dekan, die am 31. Mai von der benachbarten Reformations-Gedächtniskirche aus das Geschehen überblickten. In einem Brief an die Abgeordneten des bayerischen Landtags widersprachen sie vehement der Darstellung von Polizei und Innenministerium, wonach die Beamten lediglich auf die Angriffe von Linksautonomen reagiert hätten.

Der Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern stellt sich nun ausdrücklich hinter die Schilderungen der Augenzeugen. "Es gibt keinerlei Veranlassung an den Berichten zu zweifeln", erklärte der Nürnberger Regionalbischof und Oberkirchenrat im Kreis, Stefan Ark Nitsche. Zwischen Landesbischof, Landeskirchenrat und den drei Geistlichen habe in dieser Hinsicht auch niemals ein Dissens bestanden.

Um das "grundsätzliche Vertrauen" zwischen der Evangelischen Landeskirche und der Polizei nicht weiter zu beschädigen, soll es nun aber einen Runden Tisch geben. Dort sollen unter der Moderation Nitsches Vertreter der Polizei mit den Pfarrerinnen und dem Dekan über die stark voneinander abweichenden Schilderungen von vor Ort diskutieren.

8 Kommentare