Auf AEG: Schadstoffe im Boden verzögern den Verkauf

23.1.2016, 05:59 Uhr
Der Freistaat verhandelt immer noch über den Ankauf des AEG-Geländes in Muggenhof. Eigentlich wollte man sich mit dem Eigentümer längst einig geworden sein. In den Gesprächen geht es auch um die Schadstoffe auf dem Gelände.

Der Freistaat verhandelt immer noch über den Ankauf des AEG-Geländes in Muggenhof. Eigentlich wollte man sich mit dem Eigentümer längst einig geworden sein. In den Gesprächen geht es auch um die Schadstoffe auf dem Gelände.

Der Freistaat Bayern möchte auf AEG einen neuen Hochschulstandort etablieren. Lehrstühle der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität sollen herziehen, ergänzt durch Abteilungen der Ohm-Hochschule. Das staatliche Bauamt plant, im zweiten Quartal 2016 einen städtebaulichen Wettbewerb auszuloben. Doch das könnte eng werden, weil sich Freistaat und MIB bislang nicht auf einen Kaufpreis einigen konnten.

Unter anderem von der Opposition im Landtag wurde der Verdacht geäußert, dass die Schadstoffbelastung des Geländes den Ankauf unerwartet verteuern könnte. Und der NN-Lokalredaktion liegen Details des Bodengutachtens vor.

Auf dem Gelände nördlich der Muggenhofer Straße befindet sich auf 6,7 von insgesamt acht Hektar die frühere Altdeponie Fuchsloch. Eine Untersuchung  bestätigte einen "Altlastenverdacht hinreichend", Detailuntersuchungen folgten, Bohrungen und Bodenluft-Absaugtests wurden durchgeführt.

Das Areal ist im nördlichen Teil – also dort, wo die Hochhäuser mit den Künstlerateliers stehen – aber nicht nur durch die Altdeponie belastet. Quellen für weitere Kontaminationen liegen gegenüber, auf der Südseite der Muggenhofer Straße. Denn wo schon seit Jahren Firmen angesiedelt sind, Forschungsinstitute arbeiten und Kunst ausgestellt wird, befanden sich zu AEG-Zeiten auch die Betriebstankstelle und metallverarbeitende Werkstätten. Beim Entfetten der Metalle drang Dichlorethen, ein Abbauprodukt von Lösungsmitteln, in den Boden.

Zudem befinden sich im nördlichen Teil, der vor allem für eine Neubebauung infrage kommt, Mineralölkohlenwasserstoffe. Sie stammen von der AEG-Betriebstankstelle. Außerdem sollte ein Bombentrichter ausgehoben werden, der ebenfalls kontaminiert ist. Die Beseitigung von Dichlorethen, Mineralölkohlenwasserstoffen und der Aushub des Bombentrichters aus dem Zweiten Weltkrieg könnten zwischen 100.000 und 200.000 Euro kosten.

Sollte das staatliche Bauamt jedoch planen, auch die Fläche der alten Deponie zu bebauen, wird es sehr teuer. "Die Deponie ist versiegelt, wenn man sie nicht antastet, fallen auch keine Kosten an", sagt Umweltreferent Peter Pluschke. Wenn sie jedoch bebaut wird, würden für die Beseitigung der Schadstoffe Millionenbeträge fällig.

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