Bekommt Nürnberg eine Eislaufbahn an prominentem Ort?

17.1.2020, 05:44 Uhr
Bekommt Nürnberg eine Eislaufbahn an prominentem Ort?

© Foto: Michael Matejka

Im Freien Schlittschuh laufen – das geht in Nürnberg nur, wenn es wirklich für längere Zeit Minusgrade hat. Erst dann nämlich, wenn das Eis mindestens zehn Zentimeter dick ist, werden einige Weiher für den Spaß auf Kufen freigegeben.

Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren Winter, in denen es nie lange genug kalt genug war. Und wenn doch: Länger als ein paar Tage konnte man dem eisigen Vergnügen nie frönen – das Tauwetter ließ Schlittschuhträume platzen. Wer in Nürnberg Eislaufen wollte, der musste dafür schon in die Arena.

Bei Schlittschuhbahn kommt es auf Detailfragen an

In Nürnbergs Nachbarstädten ist das anders. So konnte man bis zum 6. Januar bei "Erlangen on Ice" direkt auf dem Marktplatz Pirouetten drehen. In der Kleeblattstadt lockte ebenfalls bis Dreikönig die "Ice Free Arena" an die Fürther Freiheit. In Schwabach wurde am Donnerstag direkt auf dem Marktplatz eine Eislauffläche eröffnet. Bei freiem Eintritt können Hobbyläufer dann zwei Wochen lang täglich ab 13 Uhr auf Kufen über das Eis flitzen. Das Zirndorfer Bibertbad bietet abends sogar Flutlichtfahren auf seiner Eisfläche an.


Eislaufbahn in Schwabach öffnet wieder ihre Pforten


Und in Nürnberg? "Wenn jemand kommt, der das betreiben möchte, sind wir offen dafür", sagt Wirtschaftsreferent Michael Fraas. Schon in den vergangenen Jahren sei das Thema immer wieder diskutiert worden. Eine Eislauffläche an der Dreieinigkeitskirche in Gostenhof etwa scheiterte an den Feuerwehr-Zufahrten, eine geplante Fläche auf dem Jakobsplatz kam am Ende doch nicht zustande.

Gerade in der Vorweihnachtszeit kommt die Innenstadt für ein solches Vorhaben auch nicht infrage – da sorgt der Christkindlesmarkt schon für Trubel. Ein entsprechender Plan des Immobilienentwicklers Gerd Schmelzer für das damals noch leere Augustinerhofgelände scheiterte bereits aus diesem Grund.

Eislaufen in Nürnberg: "Ein Plus an Lebensqualität"

"Es kommt immer auf das Wie und das Wo an", sagt Fraas – grundsätzlich kann er sich für eine Eisbahn aber durchaus erwärmen. "Das bringt Frequenz", so der Wirtschaftsreferent. Die Menschen gehen in die Stadt und dort auch gleich in Geschäfte, das Umfeld könne also durchaus profitieren. Wie wäre es etwa auf dem Aufseßplatz? "Das würde der Südstadt sicherlich guttun", sagt Fraas.

CSU-Oberbürgermeister-Kandidat Marcus König ist diese Idee vor einigen Jahren schon gekommen. Am besten mit einem kleinen Winterdorf, so Königs Vorschlag damals. Ein Betreiber für das Winterwunderland in der Südstadt konnte sich aber schon damals nicht finden.

Den Betreibermangel bedauert auch Nasser Ahmed. Er hat gerade ein paar Tage in Italien verbracht. "Dort gibt es Eisflächen in jeder Kleinstadt", sagt er. Für den sportpolitischen Sprecher der Stadtrats-SPD ist klar: "So was bringt einer Stadt eindeutig ein Plus an Lebensqualität." Nur: "Es ist die Linie der Stadt, dafür selbst kein Geld in die Hand zu nehmen." Würde sich aber ein Betreiber finden, dann könne er auf Unterstützung zählen. "Ich appelliere an große Unternehmen", sagt er, "vielleicht können sie der Stadt ja etwas Gutes tun."


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Auch wenn Flächen im Freien fehlen – aus sportlicher Sicht sei die Stadt mit der Arena gut aufgestellt, so Ahmed. Zumal bereits nach einer Lösung für weitere Sport-Eisflächen gesucht werde, nachdem sich das Konzept für eine neue Eishalle an der Ingolstädter Straße zerschlagen hat, weil die Firma Max Bögl als Betreiber abgesprungen ist.

Vereine rechnen alles für Eislaufbahnen durch

Die Vereine indes suchen gerade selbst nach einer Lösung. Es gibt Überlegungen, eigene Freiflächen in Eisflächen zu verwandeln, um vor allem auch dem Nachwuchs künftig mehr Eiszeiten zu ermöglichen. Mit genaueren Informationen möchte man sich derzeit aber noch zurückhalten – das Vorhaben muss erst einmal durchkalkuliert werden.

Alle Spaßsportler müssen sich derzeit also noch gedulden. Sollte es heuer aber kalt genug werden, dann werden der Große Dutzendteich und der Kleine Dutzendteich, der Langwassersee, der Valznerweiher, der Forstweiher Eibach, der Marienbergweiher und die Norikusbucht freilich wieder für Hobbysportler freigegeben, so Hans-Jörg Oehmke vom Sportservice der Stadt. Ob die Eisflächen tatsächlich dick genug sind, steht dann auf der Sportservice-Internetseite.

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