Corona-Krise: Nürnberger Unternehmen bietet mobilen Einkaufsservice

16.3.2020, 12:55 Uhr
Framotec-Geschäftsführer Sebastian Scherer mit einer Mitarbeiterin. Die beiden tragen T-Shirts mit dem Motto ihrer Hilfsaktion: #Frankenhältzamm

© Framotec Framotec-Geschäftsführer Sebastian Scherer mit einer Mitarbeiterin. Die beiden tragen T-Shirts mit dem Motto ihrer Hilfsaktion: #Frankenhältzamm

Die Idee kam ihm und seinen Mitarbeitern am Freitag, erzählt Sebastian Scherer. "Wir haben Ressourcen vor Ort, wir wollen helfen", sagt der Geschäftsführer des Nürnberger Ablegers von Framotec, einem weltweit agierenden Unternehmen im Bereich Industriemontage. Auch wenn es bei uns gerade drunter und drüber geht, weil unsere Niederlassungen weltweit durch Corona beeinträchtigt sind, stand für uns sofort fest: Wir werden die Leute vor Ort unterstützen."

Eine große Hilfsbereitschaft: Das zeigen in der aktuellen Corona-Krise auch viele andere Nürnberger. Der von nordbayern.de gegründeten Facebook-Gruppe "Nordbayern hilft", bei der die Mitglieder sich gegenseitig kostenlose Unterstützung anbieten, haben sich innerhalb weniger Tage knapp 6500 Menschen angeschlossen (Stand Montagmittag).


Katastrophenfall wegen Corona: Das ändert sich ab Dienstag in Bayern


Nachdem der Entschluss zu helfen gefasst war, organisierten Scherer und seine Mitarbeiter innerhalb kürzester Zeit einen mobilen Einkaufsservice, den er kostenlos anbietet, und der vor allem Alten und Alleinerziehenden helfen soll. Zahlreiche Menschen haben das Unternehmen seitdem kontaktiert und um Hilfe gebeten. Nicht immer in einem sinnvollen Maß. "Wenn jemand von uns fordert, dass wir ihm einen Kajal, einen Hustensaft oder einen Rasierer besorgen, sagen wir ganz klar nein", erklärt Scherer. Die Höhe des Einkaufswerts ist auf 50 Euro gedeckelt, bei den Waren soll es sich überwiegend um Lebensmittel und Getränke handeln.

Fahrer stehen in engem Kontakt mit Arzt

Konkret läuft ein Auftrag dann so ab: Der Hilfsbedürftige meldet sich per Mail oder Telefon bei Framotec, der Fahrer besorgt die Waren, stellt sie vor der Tür ab und erhält von dem Belieferten einen Briefumschlag mit Bargeld. Dass die Aktion gut durchdacht ist, zeigt sich auf vielen Ebenen: So sind die Fahrer mit Handschuhen ausgestattet, haben immer Desinfektionsmittel dabei und tauschen sich laufend mit einem Arzt aus.

Aktuell hat Scherer vier seiner Mitarbeiter für den Einkaufs-Service abgestellt und mit der benachbarten Spedition Weilermann bereits ein zweites Unternehmen für seine Aktion gewinnen können. Weitere sollen nun folgen. Unter dem Hashtag #Frankenhältzamm versucht Scherer aktuell, weitere Mitstreiter zu gewinnen, eine Whatsapp-Hotline und eine eigene Homepage für die Mission sollen in Kürze eingerichtet werden.

So können sich Hilfsbedürftige aktuell mit Framotec in Verbindung setzen: Per Mail: info@framotec.de, telefonisch unter: 0911 47882935.


Verwandte Themen


Keine Kommentare