Der Newsdesk, das Herz des Medienhauses

9.4.2019, 09:55 Uhr
48 Arbeitsplätze, 48 Telefone, 96 Monitore, sechs Fernseher: Kann da noch eine gute Raumatmosphäre herrschen? Durchaus: Dafür sorgen am Newsdesk unter anderem ein schallschluckender Teppich, diverse Schallschutzelemente, eine Kühldecke, 43 dimmbare Pendelleuchten und nicht zuletzt jede Menge Grünpflanzen. Und natürlich der Kaffeeautomat ums Eck.

© Stefan Hippel 48 Arbeitsplätze, 48 Telefone, 96 Monitore, sechs Fernseher: Kann da noch eine gute Raumatmosphäre herrschen? Durchaus: Dafür sorgen am Newsdesk unter anderem ein schallschluckender Teppich, diverse Schallschutzelemente, eine Kühldecke, 43 dimmbare Pendelleuchten und nicht zuletzt jede Menge Grünpflanzen. Und natürlich der Kaffeeautomat ums Eck.

Einst sprach man gern von der "Redaktionsstube". Die gab es tatsächlich – und zum Teil gibt es sie auch noch: ein eher kleines Büro mit ein, zwei oder drei schreibenden Kolleginnen oder Kollegen. Weit weg vom Rest des Teams, mit oft geschlossener Tür: Nicht wirklich ideal für schnelle Informationswege.

Deshalb haben wir vor gut einem Jahr unseren Newsdesk gestartet - die Schaltzentrale des Medienhauses an der Marienstraße in Nürnberg. Dort arbeiten in einem Großraumbüro bis zu 50 Kolleginnen und Kollegen zusammen. Es sind die jeweils für die Tagesplanung zuständigen Mitarbeiter von Nürnberger Nachrichten, Nürnberger Zeitung und des gemeinsamen Online-Angebots nordbayern.de.

Dieser Newsdesk ist so etwas wie die Fortsetzung der guten alten Konferenz. Früher war das so: Gegen Mittag trafen sich die jeweils planenden Redakteure aus den tagesaktuellen Ressorts Politik, Lokales, Region, Wirtschaft, Kultur und Sport zu einer Besprechung – und gingen danach wieder auseinander. In ihre "Redaktionsstuben". 

Passierte dann noch etwas Wichtiges, so dauerte es einige Zeit, bis alle das mitbekamen. Denn im Prinzip arbeitete jede Redaktion, jedes Ressort mehr oder weniger abgeschottet vor sich hin – bis zur nächsten Konferenz.

In Zeiten der Digitalisierung, wo es auf möglichst rasche und zugleich präzise Informationen ankommt, sind solche Arbeitstechniken anachronistisch. Daher ist unser Newsdesk eine immerwährende Konferenz: Auf Zuruf können die Kollegen reagieren auf neue Ereignisse – und gemeinsam abstimmen, wie, wo und wann wir darüber berichten.

Ein Beispiel: Der Nürnberger Stadtrat fordert die Stadtverwaltung auf, die Verdrängung des Bildungszentrums aus der ehemaligen Landesgewerbeanstalt durch das bayerische Gesundheitsministerim zu verhindern. Darüber berichten wir sehr aktuell auf unseren Online-Kanälen. Die genaue Analyse und Einordnung erfolgt in den gedruckten Ausgaben der Tageszeitungen. Am Desk wird über diese Kanäle entschieden. 

Bei dramatischen Ereignissen finden sich dort kleine Teams aus verschiedenen Ressorts zusammen, um abzusprechen, wie wir möglichst umfassend über das Geschehen berichten können.

Unterstützt werden die Journalistinnen und Journalisten vom Redaktionsservice, der für die grafische Gestaltung und deren Umsetzung sorgt. Ein Social-Media-Team hat im Blick, was gerade an Themen durch das Netz geistert – daraus lassen sich oft aktuelle Trends ablesen, die auch für die Zeitungsleser von Interesse sind. 

Und wir schaffen mehr Raum für Journalismus: Am Desk entlasten Planer und Editoren, die sich um die Tagesproduktion kümmern, die Redaktion von solchen eher technischen Aufgaben. Damit Platz und Zeit bleibt für gute Arbeit.

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