Der Schuldenabbau in Nürnberg schreitet voran

17.10.2018, 18:19 Uhr
Zwar hat die Stadt immer noch 1,39 Milliarden Euro Schulden, die Tendenz ist aber positiv.

© Clemens Helldörfer Zwar hat die Stadt immer noch 1,39 Milliarden Euro Schulden, die Tendenz ist aber positiv.

"Wir sind gut unterwegs im Jahr 2018", sagt Harald Riedel. "Wir werden ein positives Jahresergebnis haben. Unsere Liquidität ist sehr gut." Die Stadträte im Finanzausschuss nahmen die Nachricht wohlwollend zur Kenntnis. Im November stehen die Haushaltsberatungen für das Jahr 2019 an, da kann eine solide Ausgangsbasis natürlich von Vorteil sein. "Unsere Ertragslage ist sehr gut", fügt der Kämmerer hinzu, der in der Sitzung die sogenannte "unterjährige Finanzberichterstattung" für den Zeitraum Januar bis August vorlegt. Der Schuldenstand der Stadt ohne Eigenbetriebe betrug zum Stichtag 31. August rund 1,39 Milliarden Euro.

Satte Einnahmen aus Gewerbesteuer

Die gute Ertragslage kommt unter anderem zustande, weil die Einnahmen aus der Gewerbesteuer hoch sind. Sie liegen im Berichtszeitraum um 25,44 Millionen über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Auch bei der Einkommensteuer hat die Stadt im Vergleich zum Planansatz zugelegt: nämlich um 6,1 Millionen Euro. Die Schlüsselzuweisungen, die vom Land kommen, sind ebenfalls höher als erwartet ausgefallen. Sie liegen rund 3,4 Millionen Euro über dem Planwert. Um 3,5 Millionen Euro sind die Sozialausgaben zurückgegangen, was vor allem an den sinkenden Ausgaben für Asylbewerber liegt. Um 3,9 Prozent oder 11,3 Millionen Euro sind allerdings im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Personalkosten gestiegen, unter anderem wegen der Tariferhöhungen. Außerdem wurden vor allem für die Kindertagesstätten mehr Kräfte gebraucht.

Um 1,2 Millionen Euro hat der Schulbereich sein Budget überschritten, weil viele offene Aufträge abgearbeitet werden mussten. Die Ausgaben des Sportservices liegen laut Kämmerer ebenfalls etwas über dem Budget – um rund 50.000 Euro, was der Durchführung der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft geschuldet ist. "Die Ausgaben für die Sicherheit sind stark gestiegen, die Suche nach Sponsoren ist schwieriger geworden." Auch das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne ist um 235.000 Euro ins Minus gerutscht, unter anderem, weil die Besucherzahlen zurückgegangen sind. "Wir müssen über die künftige Konzeption sprechen", sagt Harald Riedel.

Gute Ergebnisse bei Sör und anderen Eigenbetrieben

Zufrieden ist der Kämmerer mit Blick auf die städtischen Eigenbetriebe: Nürnberg-Stift und der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) hätten gute Ergebnisse erzielt. "Wir haben eine positive Entwicklung." Auch der Abfallwirtschaftsbetrieb (ASN) steht gut da. Erwartet wird ein Jahresüberschuss von rund 14 Millionen Euro. NürnbergBad rechnet bis zum Jahresende mit 1,2 Millionen Besuchern. Weil das Grundstück des alten Langwasserbads an die WBG verkauft werden konnte, wird sich nach Prognose der Kämmerei der Jahresverlust deutlich reduzieren.

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