"Die Lochis" in Nürnberg: Interview mit den Internet-Stars

1.9.2018, 14:50 Uhr

© Rosenheim Rocks

nordbayern.de: Roman und Heiko – oder vielmehr, liebe Lochis – ihr habt geschafft, wovon viele Leute träumen. Ihr seid durch das Internet berühmt geworden. Was unterscheidet euch von den Millionen von anderen Usern, bei denen das nicht klappt?

Lochis: So ein richtiges Erfolgsrezept gibt es ja nicht wirklich. Sonst würde das schließlich jeder versuchen. Wir haben einfach gemacht, worauf wir Lust hatten, und waren zu 100 Prozent wir selbst. Seit wir Kinder waren, haben wir eine große Leidenschaft für Musik, und die haben wir in unseren ersten YouTube-Channel einfließen lassen. Das scheint einfach gepasst und den Nerv der Zeit getroffen zu haben: Zwillinge , die bekannte Lieder parodieren und selbst singen.

Warum YouTube? Warum nicht beispielsweise eine Casting-Show oder ein anderer Weg in das Musik-Business? 

Lochis: Das haben wir durchaus auch ausprobiert, Roman war nämlich beim "Kiddie Contest", als er zehn Jahre alt war. Den hat er damals auch gewonnen. YouTube bietet einem allerdings einfach zahlreiche Möglichkeiten. Hier hat man das Privileg, ein großes Publikum umsonst zu erreichen.

Und das habt ihr auch erreicht. Ihr wart inzwischen für mehrere Filme vor der Kamera, unter anderem mit "Bruder vor Luder", bei dem ihr selbst Regie geführt habt und in dem ihr die Titelrollen gespielt habt. Bald wird euer zweites Album veröffentlicht. Wie gelang dieser Sprung vom Internet auf die Bühnen und Leinwände?

Lochis: Wir sagen immer, man muss die Leute mitnehmen, und das tun wir auch. Man darf als Künstler nicht stehenbleiben, muss sich immer weiter entwickeln. Indem wir unseren Horizont erweitern und jetzt vor allem vermehrt in Richtung Musik gehen, bieten wir unseren Fans immer wieder was Neues. Das funktioniert. Wir haben inzwischen das zweite Album auf dem Markt, das erste ist bereits Gold gegangen. Wir feiern es, unsere eigene Musik zu machen und nicht mehr so wie anfangs andere Künstler zu covern. Unsere Wurzeln liegen zwar im Internet, doch das lassen wir jetzt Schritt für Schritt hinter uns. Wir wollen raus an die Öffentlichkeit, um noch mehr Leute zu erreichen als nur die User auf YouTube.

 

 

Ihr sprecht gerade eure Fans an – mit euren Channels erreicht ihr eher die jüngere Generation. Wer kauft Tickets für die Lochis?

Lochis: Klar sind unsere Hauptzielgruppe Teenies, und davon hauptsächlich Mädels. Wir finden aber immer besseren Zugang zu älteren Leuten, über Let‘s Dance beispielsweise, aber auch über die Konzerte. Wenn da die Mütter mit ihren Töchtern mitmüssen, sind die am Anfang vielleicht gar nicht so begeistert – danach aber umso mehr. Das sehen wir immer wieder, und beim nächsten Mal kaufen sich dann die Mütter ihr Ticket als Fans und nicht mehr als Begleitperson. (beide lachen)

So erreicht ihr quasi auch die Masse außerhalb von Internet und der Generation 2.0?

Lochis: Uns nur auf YouTube zu begrenzen, wäre sowieso verkehrt. YouTube ist eine Plattform, keine Kunstform. Gerade wegen diesem Schubladendenken gibt es doch diese "Altersgrenzen" überhaupt erst. Wir arbeiten fest daran, die aufzuheben.

Im Oktober seid ihr auf großer Deutschland-Tour – und kommt dabei auch nach Nürnberg. Dort wart ihr vor zwei Jahren schon einmal. Wie habt ihr die fränkischen Fans erlebt?

Lochis: Tatsächlich freuen wir uns schon sehr auf unser Konzert bei euch. Die Nürnberger haben jede Menge Dampf, das merkt man im Vergleich zu den anderen Städten. Das Konzert damals hat richtig Spaß gemacht.

Was verbindet ihr sonst mit Nürnberg?

Lochis: Als Kinder haben wir hier früher Fahrradtouren gemacht. Die Region ist wirklich sehenswert, sie hat urbane Ecken, aber auch sehr ländliche Regionen. Wir sind riesen Fans von Burgen und mittelalterlichen Städten, deswegen wollen wir uns unbedingt die Altstadt anschauen. Einfach durch die Stadt bummeln, das haben wir uns vorgenommen.

Habt ihr sonst noch Wünsche an die Frankenmetropole?

Lochis: Ja, ein paar Nürnberger Würste vom Catering wären nett! (beide lachen) Und natürlich viele Besucher beim Konzert.

Anmerkung der Redaktion: Das Konzert findet am 22. Oktober um 19 Uhr im Löwensaal statt.

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