Getötete Kreuzottern: Population in Eibach ist gefährdet

14.6.2013, 06:57 Uhr
Getötete Kreuzottern: Population in Eibach ist gefährdet

© Distler

„Kreuzottern sind giftig, die Schlangenart ist die einzig giftige Art, die in Bayern lebt. Die Giftmenge und Giftwirkung der Kreuzotter ist jedoch angepasst an die Beutetiere, die mit dem Gift betäubt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Kreuzottern fressen Eidechsen, Frösche und Mäuse. Die Giftmenge sei also vergleichsweise gering. Ein Biss endet für einen Menschen deshalb normalerweise glimpflich. Kreuzottern greifen Menschen niemals von sich aus an. Wenn sie beißen, dann nur, um sich zu verteidigen, etwa wenn sie ergriffen oder getreten werden und keine Möglichkeit zur Flucht mehr besteht.

Die Kreuzotter steht in Deutschland unter gesetzlichem Schutz. Sie ist in ganz Bayern stark gefährdet. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz sind alle Bundesländer verpflichtet, gefährdete und vom Aussterben bedrohte Arten zu schützen und zu fördern.

Im Gebiet des Main-Donau-Kanals zwischen Schleuse Eibach und Sauerbruchstraße waren die Kreuzottern schon immer zu Hause. Es wird davon ausgegangen, dass dort früher eine deutlich größere Population lebte und jetzt nur noch eine Restpopulation vorhanden ist, so die Stadt.

Wegen des schlechten Wetters in diesem Frühjahr waren mehr Schlangen sichtbar als in anderen Jahren, da die wechselwarmen Tiere auf der Suche nach Sonne und Wärme häufiger offene Stellen aufsuchten. Durch die Tötung von acht Schlangen ist die Population der Kreuzottern in diesem Areal nun als gefährdet einzustufen, heißt es. Die Tiere hatten kürzlich zu heftigen Diskussionen unserer Leser geführt.

Stabilisierende Maßnahmen werden durch die Untere Naturschutzbehörde in Abstimmung mit der Regierung von Mittelfranken, dem Wasser- und Schifffahrtsamt sowie dem Landesbund für Vogelschutz und dem Bund Naturschutz geprüft.

Weitere Informationen zu Kreuzottern unter www.umwelt.nuernberg.de

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