Grundig ade: Der FCN spielt im "Stadion Nürnberg"

1.7.2016, 06:00 Uhr
Ab Freitag heißt das Frankenstadion wieder offiziell Stadion Nürnberg.

© Michael Matejka Ab Freitag heißt das Frankenstadion wieder offiziell Stadion Nürnberg.

Der Kran steht schon in den Startlöchern. Nächste Woche sollen die großen Leuchtbuchstaben auf dem Nürnberger Stadion verschwinden. Grundig ade. Ab Freitag heißt das Frankenstadion wieder, nun ja, Stadion Nürnberg. Offiziell.

Bislang ist noch kein neuer Sponsor gefunden. Aber: Nürnbergs Zweiter Bürgermeister und Stadion-Chef Christian Vogel zeigt sich optimistisch, bald einen Nachfolger zu präsentieren: "Ich glaube, dass wir noch jemanden finden werden — und das ist nicht nur so gesagt."

Heißt: Um Durchhalteparolen, wie man sie in so einer Situation oft hört, soll es sich nicht handeln. Vielmehr scheinen die Gespräche mit wenigstens einem möglichen Partner konkreter zu werden.

Derweil aber muss sich die Stadion GmbH mit den ausbleibenden Sponsorengeldern — immerhin soll das Namensrecht einen hohen sechsstelligen Betrag bringen — befassen. Wie? Man werde den „Ausfall der wichtigen Einnahmen“ auf das nächste Geschäftsjahr übertragen, erklärt Vogel — wo es dann, so die Hoffnung der Stadt, einen Sponsor geben wird. Verlustvortrag nennt sich das.

Für eine andere Gruppe ist das Ende der Grundig-Ära kein Verlust: Die Anhänger der Initiative "Max-Morlock-Stadion jetzt" sehen das Stadion ohne Sponsor als Chance, "aber es ändert auch nichts daran, dass für uns und viele Menschen es jetzt schon Max-Morlock-Stadion heißt", sagt Sebastian Bach. Dass der von den Fans eh kritisch beäugte Söder-Lotto-Plan, an dessen Ende ein mickriges Angebot von 150.000 Euro stand, misslang, trifft sie nicht.

Bach und seine Mitstreiter wollen sich jetzt zeigen, verstärkt Infostände in der Stadt aufbauen. Und: "Wir werden diesen Sommer wieder Fanclubs des 1. FC Nürnberg besuchen und sie informieren“, sagt Bach. Wenn bis dahin nicht schon wieder der Kran angerückt ist — mit neuen großen Buchstaben.

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