"Hervorragende Kooperationskultur": Nürnberg als Vorbild für andere Städte

4.5.2021, 20:42 Uhr
Nürnberg ist preiswürdig. Allerdings in diesem Fall nicht wegen seiner Sehenswürdigkeiten, sondern wegen seiner vorbildlichen  Kooperationskultur.

© imago images/CHROMORANGE, NNZ Nürnberg ist preiswürdig. Allerdings in diesem Fall nicht wegen seiner Sehenswürdigkeiten, sondern wegen seiner vorbildlichen  Kooperationskultur.

Vor allem mit drei Projekten konnte die Stadt dabei überzeugen. Die Initiative "Raumkompass – Dein Raum für Kultur" vermittelt Flächen für von Raumnot betroffene Kunst-, Kultur- und Kreativschaffende. Das Projekt ist 2020 gestartet und läuft über zwei Jahre. Das Besondere: Freie und städtische Akteure arbeiten eng zusammen. Die Website raumkompass.nuernberg.de, regelmäßige Newsletter und Posts auf Social-Media-Kanälen geben Einblicke in die Arbeit. Interessierte Eigentümerinnen und Eigentümer haben die Möglichkeit, auf der Plattform Räume anzubieten.

Angetan war die Jury auch von der Vereins- und Ehrenamtsakademie. Deren Angebot richtet sich einerseits an Vereine, Initiativen und Verbände, andererseits aber auch an aktive und potenzielle Ehrenamtliche. Mit der Akademie sollen die Voraussetzungen für die ehrenamtliche Tätigkeit in Nürnberg weiter verbessert und die kooperativen Strukturen weiterentwickelt werden.

Außerdem gefiel den Experten das Angebot der Stadtteilkoordination. Hinter diesem Begriff verbergen sich Stadtteilnetzwerke und eine Sozialraumentwicklung in besonders entwicklungsbedürftigen Stadtteilen. Im Fokus aller Beteiligten stehen vor allem die Familien in den Quartieren. Hierzu sind derzeit fünf Koordinatorinnen und Koordinatoren in Stadtteilen unterwegs, die im Austausch mit den Bewohnern stehen. Eine wichtige Funktion haben bei diesem Projekt die "Stadtteilpaten". Das sind Unternehmen, Stiftungen und Rotary Clubs. Sie engagieren sich, ideell wie auch finanziell, in den Quartieren. Alle Beteiligten treffen sich regelmäßig in Stadtteil-Arbeitskreisen.


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Der mit 15 000 Euro dotierte Preis wird von der Initiative "Nationale Stadtentwicklungspolitik" vergeben. Darin sind seit 2017 Bund, Länder und Kommunen vereint. Mit dem Bundespreis zeichnet die Gemeinschaftsinitiative Kommunen aus, die durch verschiedene Aktivitäten die Bürgerbeteiligung fördern und so zu einer Mitgestaltung von städtischen Räumen beitragen.

Die Stadt lege sehr viel Wert darauf, Initiativen, Vereine und andere private Akteure in die kommunale Arbeit mit einzubinden, so Oberbürgermeister Marcus König. "Ein hohes Maß an Kooperation trägt auch zu einem hohen Maß an Zufriedenheit mit dem Wohnquartier bei."

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