Corona

Inzidenz 0, Impfungen 11270

19.6.2021, 18:00 Uhr
In den Praxen wurde zuletzt viel mehr geimpft als in den beiden regionalen Impfzentrum. Zusammengenommen kamen in der Vorwoche in Schwabach (3614) und im Landkreis Roth (7656) genau 11270 Coronaspritzen hinzu. Insgesamt sind es jetzt über 130000.

© Jens Kalaene, dpa In den Praxen wurde zuletzt viel mehr geimpft als in den beiden regionalen Impfzentrum. Zusammengenommen kamen in der Vorwoche in Schwabach (3614) und im Landkreis Roth (7656) genau 11270 Coronaspritzen hinzu. Insgesamt sind es jetzt über 130000.

Die knapp 41000 Schwabacherinnen und Schwabacher können sich ein spritziges Kaltgetränk gönnen, ohne jedes schlechte Gewissen. Denn die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen einer Woche, gerechnet auf 100000 Einwohner, ist am Freitag auf den niedrigsten aller denkbaren Werte gefallen: auf null.

Damit ist die Goldschlägerstadt Mitglied in einem elitären Club. In insgesamt zehn Städten und Landkreisen bundesweit wurde diese Zahl an diesem Freitag erreicht.

Ob sie von Dauer ist, steht auf einem anderen Blatt. "Am Wochenende oder am Montag wird es im RKI-Dashboard wieder ganz leicht nach oben gehen", sagte Schwabachs städtischer Pressesprecher Jürgen Ramspeck gestern. Das heißt: Es hat wohl bei jemandem ein Test positiv angeschlagen.

Nicht weit von der Null entfernt

Trotzdem: Auch im Landkreis Roth ist man nicht mehr weit von der Null entfernt. Binnen einer Woche hat es nur drei durch PCR-Test bestätigte Neuinfektionen gegeben, die Inzidenz sank damit auf 2,4. Auch bundesweit ist die Inzidenz nur noch knapp zweistellig (10,3), in Bayern liegt sie bei ebenfalls unverdächtigen 12,0.

Zahlen, die noch vor wenigen Wochen als unerreichbar erschienen, als das Land wie gelähmt war vom scheinbar ewigen Lockdown. Doch es hat sich das bewahrheitet, was Wissenschaftlicher schon damals gesagt haben: dass es in einer Pandemie eben nicht nur exponentielles Wachstum gibt, sondern auch exponentielles Schrumpfen.

Woran das liegt? Erstens hat sich, anders als in Großbritannien, die noch ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus hierzulande noch nicht richtig breitgemacht. Zweitens beherzigt die Mehrzahl der Menschen weiter die Hygieneregeln. Vielleicht liegt es zum Teil am schönen Wetter.

So ging es voran

Eine ganz entscheidende Rolle spielt aber wohl auch der Impffortschritt. Und in dieser Hinsicht ging es in der Region in der zu Ende gehenden Woche weiter voran.

Im Landkreis Roth wurde in dieser Woche (bis Donnerstag) 7656 mal gegen das Coronavirus gespritzt.

Im Rother Impfzentrum und bei den dezentralen Außenterminen (2028 Impfungen, davon 445 Erst- und 1583 Zweitimpfungen) war man zwar zum wiederholten Mal nicht ausgelastet.

Dafür gaben die Haus- und Fachärzte im Landkreis richtig Gas: 1641 Erst- und 3987 Zweitimpfungen summieren sich zu 5628 Spritzen, die in die Oberarme der Bürgerinnen und Bürger gestochen wurden.

Eine ähnliche Tendenz meldet auch Schwabach: Mühsame Fortschritte im städtischen Impfzentrum bei der DJK, aber viele Impfungen bei den Hausärzten in der Stadt. In Zahlen: 241 Erst- und 1100 Zweitimpfungen wurden im Impfzentrum verabreicht, aber 854 Erst- und 1419 Zweitimpfungen in den Praxen.

Weil sich in den Praxen aber die Menschen aus verschiedenen Gebietskörperschaften mischen und weil zudem im Schwabacher Impfzentrum Teile der Bevölkerung Rednitzhembachs und Kammersteins mitversorgt wird, lässt sich der Impffortschritt von Stadt Schwabach und Landkreis Roth gar nicht trennscharf auseinanderhalten.

Deshalb fassen wir zusammen. 11270 Impfungen gab es vergangene Woche in Stadt und Landkreis. Das sind so viele wie lange nicht.

Seit Ende Dezember gibt sich deshalb folgendes Bild: Im Landkreis Roth (90857) und in Schwabach (39788) wurden ab dem 27. Dezember mehr als 130600 Spritzen gesetzt. Davon waren 81102 Erstimpfungen und 49534 Zweitimpfungen.

Das heißt: In der Region mit ihren etwa 168000 Einwohnern haben jetzt mindestens 48,3 Prozent der Bürgerinnen und Bürger ihre erste Spritze erhalten. 29,5 Prozent sind nach der zweiten Injektion weitgehend gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus immun und vor allem mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit vor einer schweren Covid-19-Erkrankung geschützt.

Das eine oder andere Prozent bei den Erstimpfungen könnte sogar noch hinzu kommen. Denn seit knapp zwei Wochen wird ja auch in den Betrieben geimpft. Allerdings werden die Zahlen bislang noch nicht nach Gebietskörperschaften aufgeschlüsselt.

Damit man eine Art Herdenimmunität erhält, müssten sich etwa 70 Prozent der Bevölkerung impfen lassen. Für Stadt und Landkreis wären das ungefähr 117500 Bürgerinnen und Bürger. Weil fast alle zwei Spritzen benötigen (Ausnahme: Menschen, die schon einmal eine Infektion durchgemacht haben und solche, die den Impfstoff von Johnson & Johnson bekommen) bräuchte man etwa 235000 Impfungen. Gut 100000 fehlen also noch.

Wie dem auch sei: In den vergangenen Wochen standen vor allem Zweitimpfungen im Vordergrund. Das dürfte auch in der nächsten Woche noch so sein, wie prognostizierte Zahlen des Schwabacher Impfzentrums zeigen (201 Erst- und 1308 Zweitimpfungen sind derzeit geplant). Danach allerdings dürfte es wieder verstärkt mit den Erstimpfungen voran gehen.

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